Blaualgen, Vibrionen, Zerkarien: Gefahren beim Baden

Stand: 07.08.2025 12:46 Uhr

Im Sommer laden viele Seen sowie Nord- und Ostsee zum Baden ein. Bei hohen Temperaturen können sich dort giftige Blaualgen und Vibrionen explosionsartig vermehren. Auch Zerkarien können ein Problem sein.

Regelmäßig müssen im Sommer einzelne Gewässer gesperrt werden, da die Belastung mit gefährlichen Bakterien zu hoch ist. Da die Wassertemperaturen aufgrund des Klimawandels steigen, ist zu erwarten, dass diese Probleme künftig weiter zunehmen.

Erbrechen und Durchfall durch Blaualgen

Blaualgen zählen zu den sogenannten Cyanobakterien und können sich bei trockener, windiger, warmer und sonniger Witterung besonders in flachen großen Seen, aber auch im Meer massenhaft vermehren. Sie produzieren Toxine, die durch Verschlucken und Hautkontakt Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen.

Blaualgen an einer unbewachten Badestelle am Strand von Tremt (Greifswalder Bodden).

Im Sommer können sich Blaualgen stark vermehren und für Mensch und Tier giftig sein. So erkennt man die Bakterien.

Auch Haut- und Schleimhautreizungen sowie allergische Reaktionen sind möglich. Eine massenhafte Vermehrung von Blaualgen erkennen Badegäste an der blaugrünen Trübung des Wassers. Sind in knietiefem Wasser die eigenen Füße nicht mehr sichtbar, sollte man dort nicht mehr baden, rät etwa das Niedersächsische Landesgesundheitsamt.

Vibrionen dringen über kleine Wunden ein

Vibrionen gehören zur natürlichen Bakterienflora in Süß- und Salzwasser, hauptsächlich leben sie in Meeren und Brackwasserzonen. Bei Wassertemperaturen über 20 Grad können sich Vibrionen explosionsartig vermehren. Über Hautverletzungen und offene Wunden gelangen Vibrionen in den Körper und können dort Infektionen hervorrufen.

Rötungen und Schwellungen verbunden mit Fieber und Schüttelfrost sind typische Symptome. Bei Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Immunschwäche kann es zu schweren Krankheitsverläufen kommen. Beim Verdacht auf eine Infektion sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen. Dieser kann ein Antibiotikum verschreiben.

Ein Junge auf einer Luftmatratze in der Ostsee.

Treten nach dem Baden Schmerzen an kleinen Verletzungen und Fieber auf, sollten Betroffene schnell einen Arzt aufsuchen.

Zerkarien verursachen Hautjucken

Wenn in den Sommermonaten die Wassertemperaturen steigen, treten in Binnengewässern zudem vermehrt Zerkarien auf. Dabei handelt es sich um die Larven von Saugwürmern, die normalerweise Wasservögel, aber auch Menschen befallen. Sie bohren sich in die Haut und sterben dort innerhalb weniger Tage ab. Das führt bei den Betroffenen zu starkem Juckreiz und Schwellungen, der sogenannten Badedermatitis.

Eine Frau badet in Ufernähe in einem See.

Im Sommer vermehren sich Zerkarien im Badewasser und verursachen juckenden Hautausschlag. Was kann man dagegen tun?

Der Befall ist zwar harmlos, wer an den juckenden Stellen kratzt, riskiert aber Hautentzündungen. Um sich vor Zerkarien zu schützen, sollte man bei Wassertemperaturen über 20 Grad das flache Wasser im Uferbereich von Seen und Flüssen meiden. Zur Vorbeugung kann man die Haut vor dem Baden mit wasserfester Creme oder Vaseline einreiben. Nach dem Schwimmen die nasse Badekleidung rasch ausziehen und die Haut kräftig abrubbeln.

Ein blauer Sprungturm steht am Rand eines Naturschwimmbades. Das Wasser hat eine grünliche Farbe, weil Blaualgen darin wachsen.

Es ist der einzige gesperrte Badesee in ganz Niedersachsen. Nun soll ein Wassertausch gegen die Blaualgen helfen.

Das Wasser eine Sees ist durch Blaualgen eingetrübt.

Blaualgen können für Mensch und Tier giftig sein. Für den Bordesholmer See gilt eine Badewarnung.

Mikroskop-Aufnahme des Vibrio Bakteriums.

Vibrionen kommen häufig nach dem Auftreten von Blaualgen vor. Genau diesen Zusammenhang will man nutzen. Ab 2026 soll es losgehen.

Ein "Petermännchen" schwimmt in einem Aquarium.

Der Fisch gehört zu den gefährlichsten Gifttieren Europas. Ein Stich führt zu heftigen Schmerzen. So kann man sich schützen.