
Stand: 29.04.2025 17:50 Uhr
Vor dem Befall durch Blattläuse ist kaum eine Pflanze im Garten sicher. Zum Glück gibt es natürliche Mittel wie Neemöl und Brennnesselbrühe, um die lästigen Insekten zu bekämpfen.
Sie gehören zu den häufigsten Schädlingen im Garten: Blattläuse. Die kleinen Insekten befallen sowohl Zier- als auch Nutzpflanzen. Etwa 650 Arten sind bei uns heimisch, manche sind grün, andere schwarz, bräunlich oder gelb. Sie alle ernähren sich von dem zuckerhaltigen Pflanzensaft, den sie mit ihrem Stechrüssel aus den Pflanzen saugen. Haben sie eine Pflanze erst einmal befallen, vermehren Blattläuse sich je nach Witterung häufig sehr rasch. Deshalb empfiehlt es sich, bereits bei ersten Anzeichen eines Befalls zu handeln.
Woran erkenne ich einen Befall durch Blattläuse?
Meist sind Blattläuse mit bloßem Auge zu erkennen. Auf einen Befall weisen zudem verkrüppelte oder zusammengerollte Blätter hin, Knospen fallen teilweise ab. Ein weiterer Hinweis ist der klebrige Belag, der sogenannte Honigtau, den die Läuse auf den Pflanzen hinterlassen. Denn die Tiere verwerten nur einen kleinen Teil des Pflanzensafts, den Rest scheiden sie wieder aus. Honigtau ist wiederum ein idealer Nährboden für bestimmte Pilze, sodass Blattläuse der Pflanze auf doppelte Weise schaden können.
Welche natürlichen Mittel helfen gegen Blattläuse?
Bei geringem Befall hilft es bereits, die Pflanzen mit einem harten Wasserstrahl abzuspritzen oder die Tiere mit dem Finger von den Blättern abzustreifen beziehungsweise befallene Blätter abzuknipsen. Sind bereits viele Blattläuse zu sehen, muss es trotzdem nicht gleich die Chemiekeule sein. Folgende biologische Mittel bekämpfen die Schädlinge ebenfalls effektiv:
- Neemöl: Pflanzen möglichst frühmorgens mit verdünntem Neemöl rundherum gründlich einsprühen, nach einigen Tagen ist die Pflanze schädlingsfrei. In Gartencentern sind sowohl reines Neemöl als auch gebrauchsfertige Mischungen zum Spritzen oder Gießen erhältlich.
- Brennnesselbrühe: Zwei Hände voll Brennnesseln in einen Eimer geben, zwei Liter kaltes Wasser darauf gießen und zwölf Stunden ziehen lassen. Befallene Pflanzen damit gründlich einsprühen.
- Sud aus Ackerschachtelhalm: Zutaten: 150 Gramm Ackerschachtelhalm, eine große Zwiebel, eine Knolle Knoblauch und etwas Öl pro Liter Wasser. Die Halme klein schneiden, Zwiebel und Knoblauch grob würfeln und in kochendes Wasser geben. Etwas Öl hinzugeben, das Ganze umrühren, 15 Minuten köcheln und danach abkühlen lassen. Zum Besprühen den abgekühlten Sud im Verhältnis 1:5 mit Wasser mischen. Ackerschachtelhalm hilft auch vorbeugend gegen Schädlingsbefall und Pilzerkrankungen.
- Wasser mit Öl: Diese Methode hilft gegen Blatt-, Schild- und Schmierläuse. Eine Sprühflasche mit Wasser füllen, etwa 1 Esslöffel Rapsöl sowie 1 Tropfen Geschirrspülmittel hinzufügen und etwas schütteln. Die betroffenen Pflanzen rundum tropfnass damit einsprühen, Zimmer- oder Kübelpflanzen dafür am besten in die Dusche stellen. Durch das Öl in der Mischung sollten die Läuse absterben.
- Nützlinge im Garten ansiedeln, denn sie fressen jede Menge Blattläuse. Ein ausgewachsener Siebenpunkt-Marienkäfer etwa schafft 50 Blattläuse pro Tag, seine Larven im Lauf ihrer Entwicklung sogar bis zu 600. Um sie anzulocken, sollte man den Garten möglichst vielfältig bepflanzen. Marienkäfer mögen etwa Schafgarbe, Fenchel, Dill und Ringelblumen. Naturnahe Wiesenflächen und Laubhaufen sind ebenfalls ideal. Effektive Nützlinge sind auch Gallmücken, Schlupfwespen und Florfliegen. Die Larven sind im Fachhandel erhältlich. Florfliegen kann man auch im Garten ansiedeln, indem man ihnen ein Winterquartier am Haus bietet und sie nicht tötet. Ohrwürmer helfen ebenfalls bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung. Wer sie anlocken möchte, hängt einen mit Stroh gefüllten Blumentopf mit der geöffneten Seite nach unten in einen Baum. In so einem Unterschlupf fühlen sich Ohrwürmer besonders wohl. Ungeeignet ist der asiatische Marienkäfer. Er vertilgt zwar ebenfalls viele Blattläuse, kann aber für den heimischen Marienkäfer zur Bedrohung werden.
- Einen Nistkasten im Garten aufhängen. Bei der Aufzucht des Nachwuchses verfüttern Meisen und Co. jede Menge Blattläuse und andere Schädlinge an die immer hungrigen Jungvögel. Eine Vogeltränke ist ebenfalls hilfreich.
Weitere Informationen
