
Bisherige Beziehungen „vorbei“
Kanadas Premier droht Trump mit neuen Zöllen
28.03.2025, 19:28 Uhr
Artikel anhören
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Mark Carney befürchtet, dass die kanadisch-amerikanischen Beziehungen mit neuen US-Zöllen „vorbei sind“. Dennoch lässt er sich nicht einschüchtern von Donald Trumps neuesten Zollplänen. Er droht einen Gegenschlag an.
Kanadas neuer Premierminister Mark Carney hat den USA mit Gegenmaßnahmen gedroht, sollten ab dem 2. April geplante neue US-Zölle in Kraft treten. Er habe ein „sehr konstruktives“ Telefonat mit US-Präsident Donald Trump geführt, erklärte Carneys Büro nach dem ersten Gespräch der beiden seit der Vereidigung des Premiers.
Sie hätten vereinbart, nach der für den 28. April in Kanada geplanten Parlamentswahl „umfassende Verhandlungen über eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung“ zu beginnen. Auch Trump hatte das Treffen in seinem Onlinenetzwerk Truth Social als „äußerst produktives“ Gespräch bezeichnet: „Wir sind uns in vielen Dingen einig.“
Nach Trumps Ankündigung von Autozöllen von 25 Prozent hatte Carney am Donnerstag gewarnt, dass die bisherigen Beziehungen mit den USA „vorbei sind“. Sie beruhten bisher auf „einer tieferen Integration unserer Volkswirtschaften und einer engen Zusammenarbeit bei Militär und Sicherheit“. Er sagte: „Es gibt kein Zurück.“ Die USA seien „kein verlässlicher Partner mehr“. Die Gespräche zwischen dem kanadischen Finanzminister Dominic LeBlanc und dem US-Handelsminister Howard Lutnick würden intensiviert werden, um auf unmittelbare Probleme einzugehen.
Trump erweitert reziproke Zölle
Trump hat seit seinem Amtsantritt im Januar eine Reihe von Zöllen angekündigt oder in Kraft gesetzt. Der US-Staatschef hat für den 2. April Pläne für weitreichende sogenannte reziproke Zölle unterzeichnet, die US-Gegner wie Verbündete treffen könnten.
Die Idee ist, dass ein Produkt eines Landes bei Lieferung in die USA mit ebenso hohen Aufschlägen belastet wird, wie ein gleiches US-Produkt bei Lieferung in dieses Land. Allerdings wollen die USA dabei nicht nur die Zölle, sondern auch sogenannte nichttarifäre Handelshemmnisse wie etwa Subventionen oder Regularien in die Kalkulation mit einbeziehen.