Besuch in Israel: Dobrindt fordert einen Cyber Dome für Deutschland

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt
(CSU) plant eine engere Zusammenarbeit mit Israel im Bereich
Cybersicherheit. Deutschland könne von Israels Erfahrungen in der militärischen und
zivilen Verteidigung profitieren: „Gerade bei Cyberabwehr und
Bevölkerungsschutz ist uns Israel voraus. Auch wir müssen uns stärker
auf neue Bedrohungslagen einstellen“, sagte Dobrindt. 

„Deutschland braucht
einen Cyber Dome“, sagte der Minister. Gemeint sei ein schlagkräftiger, digitaler
Schutzschild gegen Spionage und Sabotage und zum Schutz kritischer
Infrastruktur, etwa von Energie- und Kommunikationsunternehmen.

Der Bundesinnenminister plant demnach ein
Zentrum für deutsch-israelische Cyberforschung. Außerdem solle die
Zusammenarbeit der deutschen und israelischen Geheimdienste und
Sicherheitsbehörden sowie bei der Cyberabwehr ausgebaut werden.
Deutschland solle seine Fähigkeiten bei der Drohnenabwehr ausbauen und
Bevölkerungsschutz und Warnsysteme stärken. „Um die
Gesamtverteidigungsfähigkeit zu steigern, braucht es auch ein massives
Aufrüsten des Zivilschutzes“, zitiert ihn die Bild-Zeitung.

Zum Anlass seines Besuches sagte Dobrindt,
Unterstützung für Israel heiße auch, Vor-Ort-Gespräche zu führen und
sich ein Bild von der Situation zu machen. „Ich will zeigen, dass wir
Israel als engsten Partner im Kampf gegen den Terror unterstützen.“ Deutschland müsse sich ebenfalls stärker auf neue Bedrohungslagen einstellen, sagte Dobrindt.

Auch CSU-Chef Markus Söder sprach sich für
einen Raketenschutzschild für Deutschland nach dem Vorbild des
israelischen Iron Dome aus. „Deutschland braucht einen Schutzschirm mit
Präzisionswaffen“, sagte Bayerns Ministerpräsident der Bild am Sonntag. Dazu gehörten „eine moderne Drohnen-Armee mit 100.000 Drohnen
und ein Abwehrschild nach Art des Iron Dome mit 2.000 Abfangraketen“.
Beim Aufbau eines solchen Schutzsystems solle Deutschland mit der
Ukraine und Israel kooperieren und deren Erfahrungen nutzen, sagte Söder.