
Die unglaubliche Geschichte zweier Schwarzer Schwestern, die für Goebbels Propagandafilme drehten und so überlebten, lässt die Schauspielerinnen Benita Bailey und Jane Chirwa nicht mehr los. Sie wollen sie verfilmen – und fragen sich: Warum wollen bis heute so wenige davon wissen?
Von Kathrin Hollmer
In der Gaudystraße in Berlin-Prenzlauer Berg stehen Benita Bailey und Jane Chirwa zum ersten Mal vor dem Stolperstein für Erika Emilie Mpessa. Chirwa geht in die Hocke und berührt das Messing. „Ausgegrenzt, entrechtet“, steht darauf, „Berufsverbot 1939“, aber auch: überlebt. Die beiden Schauspielerinnen schweigen einen Moment. Es gibt nicht viele solcher Gedenktafeln für Opfer des Nationalsozialismus, die wie Mpessa afrodeutsch gewesen sind.