
Nach der endgültigen Stilllegung der Papierfabrik Plattling Ende 2023 hat der finnische Papierkonzern UPM nun das rund 52 Hektar große Areal im Landkreis Deggendorf veräußert. Im Rahmen eines Bieterverfahrens erhielt die Bayernhafen den Zuschlag, wie das Unternehmen selbst mitteilt. Das Gelände erstreckt sich über die Gemeinden Plattling und Stephansposching und umfasst neben Gebäuden auch bestehende Gleisinfrastruktur.
Mit dem Erwerb erweitert Bayernhafen sein Standortnetz auf sieben Logistikzentren in Bayern. Bereits vertreten ist das Unternehmen in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Der Freistaat Bayern ist alleiniger Gesellschafter der privatrechtlich organisierten Gesellschaft.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter betont die strategische Bedeutung des Kaufs: „Mit dem Erwerb des Areals Papierfabrik Plattling ist uns ein großer Wurf gelungen. Wir sorgen dafür, dass ein langer Leerstand verhindert wird. Wir können damit außerdem einen hervorragend angebundenen Standort als weiteres Terminal allen potenziellen Nutzern zugänglich machen und so den Kombinierten Verkehr und damit die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene voranbringen. Und nicht zuletzt schaffen wir durch die mögliche Ansiedlung von Unternehmen einen neuen Logistikstandort in Niederbayern.“
Auch auf kommunaler Ebene wird die Nachnutzung des Geländes positiv bewertet. Landrat Bernd Sibler äußert: „Ich bin froh, dass dieser Ort nun wieder zum Leben erweckt wird, Menschen wieder zum Arbeiten hierherkommen und vor allem ein nachhaltiges Konzept für die Nutzung gefunden wurde.“
Plattlings Bürgermeister Hans Schmalhofer sieht in der Entwicklung einen Impuls für den Arbeitsmarkt: „Ich bin mir sicher, dass dadurch auf dem 520.000 m² großen Gelände wieder interessante Arbeitsplätze für die gesamte Region entstehen.“
Joachim Zimmermann, Geschäftsführer von Bayernhafen, kündigt an: „Wir freuen uns darauf, auf dem Areal der ehemaligen Papierfabrik einen weiteren Standort zu entwickeln und zu betreiben.“
Geplant ist die Errichtung des bayernhafen InfraPark Plattling Stephansposching – ein multimodaler Standort mit Fokus auf logistikintensive Industrie und Produktion. Die vorhandene Infrastruktur mit Schiene, Straße und Energieversorgung soll optimal genutzt werden.
Zimmermann betont: „Wichtig ist uns auch bei diesem bimodalen Standort – es ist der erste ohne Wasserstraße für bayernhafen – die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur-Vorteile mit Schiene und Straße sowie Energie.“
Durch die Umnutzung des ehemaligen Industrieareals entstehen neue Ansiedlungsmöglichkeiten, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Bayernhafen garantiert einen diskriminierungsfreien Zugang zur Verkehrsinfrastruktur. Auch energieintensiven Unternehmen seien passende Bedingungen gegeben.
Bayernhafen verfolgt nach eigenen Angaben eine nachhaltige Standortentwicklung, bei der das Unternehmen als Eigentümer dauerhaft Verantwortung für die Flächennutzung übernimmt. An den bestehenden Standorten in Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau sind auf insgesamt rund 800 Hektar Hafenfläche über 400 Unternehmen aus den Bereichen Produktion, Transport, Lagerung, Logistik und Dienstleistungen angesiedelt. Laut aktueller Erhebung bieten die dort ansässigen Betriebe rund 16.000 Arbeitsplätze, teilt das Unternehmen mit.
Ein zentrales Element der Standortstrategie ist das vorausschauende Flächenmanagement: Bayernhafen bereite Flächen gezielt für aktuelle und künftige Nutzungen vor. Dabei entstehen bedarfsgerechte Industrie- und Logistikflächen mit moderner Infrastruktur.