Bayern-Frauen verlieren 1:7: „Inakzeptable Leistung“

Mit leeren Blicken und hängenden Köpfen standen Klara Bühl und ihre Teamkolleginnen Arm in Arm auf dem Rasen, über ihnen leuchtete die harte Realität auf einer riesigen Anzeigetafel im Estadi Johan Cruyff. Mit hohen Ambitionen waren die Fußballerinnen des FC Bayern in die Champions League gestartet – und landeten mit einem desaströsen 1:7 (1:4) auf dem Boden der Tatsachen.

„Die Spielerinnen sind sehr frustriert. Ich bin traurig und enttäuscht von “einer Leistung, die nach unseren Standards inakzeptabel war“, sagte Trainer José Barcala bei Disney+, nachdem seine Mannschaft beim Topfavoriten FC Barcelona keine Chance hatte.

Die Analyse fiel beim deutschen Double-Sieger am Dienstagabend dementsprechend ernüchternd aus. Sein Team habe zu selten kompakt genug agiert und das richtige Timing gehabt, monierte der Spanier: „Wir waren zu fast jedem Zeitpunkt zu spät.“

Bayern habe „verdient verloren“, räumte Bühl ein, der das zwischenzeitliche 1:3 gelungen war: „Auch wenn die Niederlage für unsere Ansprüche zu hoch ausgefallen ist.“ In München lechzt man angesichts der Dominanz in der heimischen Liga und dem ersten Double der Vereinsgeschichte in der vergangenen Saison nach mehr.

Bayern-Frauen können noch nicht mit der Weltspitze mithalten

Es gehe nun „darum, auch der Erwartungshaltung in Richtung europäischer Spitzenfußball gerecht zu werden“, hatte Klubdirektorin Bianca Rech betont. Obwohl die internationale Konkurrenz zuletzt enteilt schien, war sich auch Barcala bei seinem Amtsantritt im Sommer „sehr sicher“ gewesen, „dass Bayern München sehr bald die Champions League gewinnen wird“.

Wie weit dieser Traum noch entfernt ist, offenbarte der Auftritt in Barcelona. Während die Münchnerinnen bislang ungeschlagen und ohne Gegentor durch die Bundesliga spazieren, waren sie gegen das katalanische Starensemble um Ballon-d’Or-Gewinnerin Aitana Bonmatí nur Statisten. Barca dominierte die Partie nach Belieben, der zweimaligen Weltfußballerin Alexia Putellas gelang bereits in der vierten Spielminute ein Traumtor in den Winkel.

„Uns war klar, dass die Herausforderung sehr groß sein würde“, erklärte Barcala im Anschluss, aber Barcelona habe „ein Tempo und eine Geschwindigkeit gezeigt, mit der wir nicht mithalten konnten. Das ist die Erkenntnis.“ Um diese verarbeiten, bleibt aber nicht viel Zeit.

Bereits am Samstag (15.00 Uhr/DAZN und MagentaSport) steht das wegweisende Duell mit dem Dauerrivalen VfL Wolfsburg in der Liga an, in der kommenden Woche geht es dann gegen Juventus Turin in der Königsklasse weiter. „Wir haben noch ein paar Spiele, in denen wir ein anderes Gesicht zeigen können“, betonte Bühl.

Das müssen die Münchnerinnen auch. Denn auf dem Weg ins Viertelfinale wartet in der neuen Ligaphase unter anderem noch Titelverteidiger FC Arsenal. Bühl mahnte: „Wir müssen positiv bleiben, unseren Weg weitergehen und an uns glauben.“ Nach dem Debakel von Barcelona dürfte das aber erst einmal schwerfallen.