Bayern: Bürgermeister von Dingolfing tritt nach Bedrohungen zurück

Nach monatelangen Anfeindungen und Bedrohungen gegen sich und seine Familie ist der Bürgermeister im niederbayerischen Dingolfing, Armin Grassinger, zurückgetreten. Dies teilte die Stadt mit. „Der Rücktritt erfolgt nach sorgfältiger Abwägung und in Abstimmung mit den zuständigen Stellen“, heißt es in der Mitteilung. „Nach intensiven Gesprächen mit meinem engsten Umfeld habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen.“

Grassinger war seit Mai 2020 für die Unabhängige Wähler-Gemeinschaft (UWG) Bürgermeister der 20.000-Einwohner-Stadt in Niederbayern. Die Amtsgeschäfte in Dingolfing wird die Zweite Bürgermeisterin Maria Huber (UWG) übernehmen.

Grassinger berichtete von Bedrohungen und dass in unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses ein Brand gelegt worden sei. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, war Mitte Oktober sein Dienstwagen in Flammen aufgegangen. Dabei brannte auf dem Hof von Grassingers Eltern auch eine Lagerhalle und eine angrenzende Scheune ab, in der das Auto abgestellt war. Die Polizei geht demnach von Brandstiftung aus. Der Schaden soll sich auf mindestens einen sechsstelligen Betrag belaufen.

„Diese Entscheidung fällt mir nicht leicht“

Auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks schließt die Staatsanwaltschaft einen möglichen Anschlag auf Grassinger selbst nicht aus. Die Ermittlungen dauern weiterhin an.

Zum Schutz seiner Familie ziehe er sich aus dem Amt zurück, teilte der Politiker mit. „Diese Entscheidung fällt mir nicht leicht, doch sie ist aus meiner Sicht unausweichlich.“ Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes machte Grassinger keine weiteren Angaben. 

Am 8. März 2026 finden in Bayern Kommunalwahlen statt. Bürgerinnen und Bürger aller bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte sind dann aufgerufen, ihre neuen Vertreterinnen und Vertreter zu wählen. Ursprünglich wollte Grassinger dabei erneut zur Wahl antreten.