
Die Frauen des DBB müssen auf ihren Viertelfinaleinzug bei der EM in Hamburg warten. Gegen Titelfavorit Spanien setzte es eine klare 60:79 (16:19, 14:17, 13:18, 17:25)-Niederlage. Nach dem überzeugenden Auftaktsieg gegen Schweden muss die von der Kanadierin Lisa Thomaidis trainierte deutsche Nationalmannschaft nun gegen Großbritannien am Sonntag (18.00 Uhr) den Einzug in die K.o.-Runde perfekt machen.
„Wir hatten unsere Chancen, in der ersten Hälfte hätten wir in Führung gehen können“, sagte Thomaidis bei MagentaSport, „dann haben wir ungewöhnliche Fehler gemacht, zu viele Turnover. Es ist enttäuschend.“
DBB ohne Satou, Sabally und Gülich
Spanien startete besser in die Partie, Deutschland, das ohne seine Leistungsträgerinnen Satou und Nyara Sabally sowie Marie Gülich auf Medaillenjagd geht, lag schnell zurück. Aber ein Drei-Punkte-Wurf von Emily Bessoir stellte auf 10:10, Alexis Peterson erzielte nur wenig später die erste Führung für die DBB-Auswahl.
Schwankungen in der Intensität
Doch kaum, dass dieser Mini-Vorsprung erzielt war, ließ das deutsche Spiel in seiner Intensität nach. Drei Fehlversuche jenseits der Drei-Punkte-Linie und aufmerksame Spanierinnen brachten das deutsche Team schnell wieder mit 12:17 in Rückstand. „So, wie das gegen Schweden war, als wir einen 12:0-Lauf gegen uns hatten, darf uns das nicht wieder passieren“, hatte Bessoir vor der Partie bei Magenta gesagt, „genau darauf warten die Spanierinnen.“
Erneut Bessoir mit einem Dreier brachte Deutschland zurück in die Partie. Ende des ersten Viertel lag der DBB nur noch mit 16:19 zurück.
Abgeklärtheit unterm Korb fehlt
Doch gegen in ihrer Konzentration und ihrer körperlichen Intensität nie nachlassende Ibererinnen fehlte der deutschen Offense häufig die Abgeklärtheit, um Angriffe auch erfolgreich abzuschließen. Der Rückstand wuchs Angriff um Angriff wieder auf neun Punkte an. In einer Auszeit kurz vor der Halbzeit rief Bundestrainerin Thomaidis ihren Spielerinnen zu: „Lasst uns die Lücke vor der Pause noch verkleinern!“ Dies gelang zumindest im Kleinen – 30:36 hieß es nach dem zweiten Viertel.
Fiebich kein „Faktor“
Leonie Fiebich, die bis auf eine Reihe von defensiven Rebounds ihren Rhythmus in den ersten beiden Vierteln noch nicht gefunden hatte, kam auch später nicht wirklich in dieser Partie an, obwohl sie die gesamte Spielzeit von 40 MInuten auf dem Parkett stand. Als dann auch noch Peterson an ihrem 30. Geburtstag fünf Minuten vor dem Ende des dritten Viertels nach einem Zusammenprall benommen vom Platz geführt wurde, zog Spanien immer weiter davon.
Spanien vergrößert Vorsprung immer weiter
Zwar flog Spaniens aggressive Guard-Spielerin Elena Buenavida im dritten Viertel mit ihrem fünften persönlichen Foul vom Platz, aber Spanien führte vor dem letzten Viertel mit elf Punkten (54:43).
Auch mit der nach kurzer Verschnaufpause zurückgekehrten Spielmacherin Alexis Peterson musste die DBB-Auswahl die Favoritinnen ziehen lassen. Die in Columbus/Ohio in den USA geborene Antreiberin redete zwar noch intensiv auf ihre Mitspielerinnen ein. Doch gegen das enorm starke Spanien war auch diesmal, wie schon 2023 im Viertelfinale beim 42:67, als der Unterschied noch größer war, kein Kraut gewachsen.