
Ein Spieler, so ein richtiger Spieler von dostojewskischem Format, ist sterblich ins Verlieren verliebt und wird – wir begleiten ihn im Roman oder im Kino dabei nur allzu gern – von einem Strudel in die Tiefe gezogen, welcher erst ganz langsam kreist und einen wohligen Schwindel auslöst, plötzlich Fahrt aufnimmt und ein Entkommen nicht mehr zulässt, irre rast, und dann ist der Spieler hin.
Irgendwo dort unten, sehr weit unten, aber noch nicht auf dem Grund, wird uns Lord Doyle entgegengespült, der Held in Edward Bergers neuem großen Film Ballad of a Small Player. Vielleicht ist es kein Epos, denn Doyle bleibt ein small player, seine Ballade ist dies allemal. Colin Farrell geistert darin atemlos durch eine Welt, die nur für Spieler erfunden und für sie eingerichtet worden ist: durch das chinesische Über-Las-Vegas Macau.