
Weil mehrere ehemalige Spielerinnen ihm Machtmissbrauch vorgeworfen hatten, durfte André Fuhr nicht mehr als Handballtrainer arbeiten. Nun naht sein Comeback.
Handballtrainer André Fuhr kann auf seine baldige Rehabilitation durch den Deutschen Handballbund (DHB) hoffen. In einem Mediationsverfahrens vor dem Oberlandesgericht Hamm haben sich beide Parteien außergerichtlich geeinigt. Damit sind die dort anhängigen Verfahren gegen den Trainer abgeschlossen.
Verschiedene ehemalige Spielerinnen hatten Fuhr unter anderem psychische Gewalt und Machtmissbrauch vorgeworfen. Durch die Berichterstattung des „Spiegel“ schlug der Fall hohe Wellen in der Sportwelt. Sowohl Fuhrs Verein Borussia Dortmund als auch der DHB, wo der 54-Jährige als U20-Trainer arbeitete, beendeten daraufhin die Zusammenarbeit mit dem Trainer.
Fuhr fehlt nur noch eine Weiterbildung
Zu den zentralen Punkten der Einigung gehört, dass André Fuhr sein Verhalten gegenüber Spielerinnen bedauert, deren Gefühle er möglicherweise verletzt hat. Er entschuldigt sich dafür und will seine zukünftige Arbeit als Trainer an den gemachten Erfahrungen ausrichten.
Nun muss Fuhr eine Weiterbildung in den Bereichen Kommunikation, Motivation und Gruppendynamik absolvieren. Sobald er dem DHB die Teilnahme nachweist, stellt der Verband das laufende Verfahren nach der Trainerordnung. Dann darf Fuhr wieder als Trainer arbeiten.
DHB-Präsident lobt „ausgewogenes Ergebnis“
Schon vor der Einigung hatte Fuhr nach Angaben des DHB mehrere staatlich geprüfte Fortbildungen in Coaching und Kommunikation erfolgreich abgeschlossen. Die lange Zeitspanne seit den Vorwürfen und die Tatsache, dass er seither kaum noch als Cheftrainer arbeiten konnte, haben zusätzlich zur Entscheidung beigetragen, das Verfahren zu beenden.
Strafrechtlich relevantes Verhalten sehen weder der DHB noch Fuhr selbst. DHB-Präsident Andreas Michelmann bezeichnete die Einigung als „ausgewogenes Ergebnis“, das eine gute Grundlage dafür bilde, die Prävention von Gewalt im Handballsport weiter voranzubringen.