Auftakt der Vierschanzentournee: Geiger scheitert in der Qualifikation – Sport

Es waren bittere Minuten in der Arena von Oberstdorf für Karl Geiger: Dem fünfmaligen Skisprung-Weltmeister ist der Auftakt der Vierschanzentournee an seinem Wohnort missglückt, er muss beim ersten Springen in Oberstdorf zuschauen. In der Qualifikation kam Geiger nicht über 106,5 Meter hinaus und landete damit lediglich auf Rang 53. Sein DSV-Kollege Philipp Raimund dagegen beendete die Qualifikation auf Platz zwei.

„Das ist ein Satz mit X, das ist ziemlich bitter“, sagte Geiger, tief enttäuscht, unmittelbar nach dem Sprung am Mikrofon der ARD. Er war besonders mit dem Timing des Absprungs unzufrieden. „Das muss man aufrecht hinnehmen, es hilft nichts“, sagte er. In der Interviewzone fügte der 32-Jährige später an: „Das war ein sauberer Griff ins Klo. Es ärgert mich richtig.“

Philipp Raimund hingegen ließ sich von der Kulisse, 15 500 Zuschauern an der Schanze im Allgäu, nicht beeindrucken und hielt die Hoffnung des deutschen Teils des Publikums auf den ersten Tournee-Gesamtsieg eines DSV-Athleten seit 24 Jahren aufrecht. „Phänomenal“, nannte er die Atmosphäre. Der 25-Jährige sprang 132,5 Meter und musste sich nur dem slowenischen Topfavoriten Domen Prevc geschlagen geben, der 139,5 Meter weit flog. Dritter wurde Titelverteidiger Daniel Tschofenig aus Österreich.

Andreas Wellinger springt 117 Meter weit – das reicht für den Wettbewerb

Neben Raimund sind auch Felix Hoffmann (Rang 12), Pius Paschke (Rang 21), Andreas Wellinger (Rang 39), Constantin Schmid (Rang 44) und Luca Roth (Rang 46) für das Finale der besten 50 Athleten an diesem Montag (16.30 Uhr/ARD und Eurosport) qualifiziert. Wellinger, der wie Geiger eine Formkrise durchlitt, wirkte mit seinem 117-Meter-Satz nicht zufrieden, schaffte es im Gegensatz zudem Kollegen aber in den Wettbewerb. „Das tut uns allen in der Seele weh“, sagte der ehemalige Skispringer Sven Hannawald über Geigers Misere.

Schon um die Mittagszeit und bei herrlichem Sonnenschein hatten Tausende Menschen den Kern des malerischen Örtchens im Allgäu bevölkert. Die WM-Arena von 2021 soll am Montag ausverkauft sein. Auf Oberstdorf folgt das Neujahrsspringen am 1. Januar in Garmisch-Partenkirchen. Der bislang letzte deutsche Gesamtsieger bei der Tournee war Hannawald im Jahr 2002.