ATP-Finals: Zverev demonstriert gegen Shelton seine Stärke

Alexander Zverev gewinnt gegen Ben Shelton

Stand: 09.11.2025 22:29 Uhr

Alexander Zverev ist mit einem überzeugenden Sieg in die ATP Finals gestartet. Der Weltranglistendritte bezwang den US-Amerikaner Ben Shelton am Sonntagabend in zwei Sätzen 6:3 und 7:6 (8:6).

Zuvor hatte sich Spaniens Tennisstar Carlos Alcaraz in Turin keine Blöße gegeben. Der 22-Jährige behielt gegen den Australier Alex de Minaur nach leichten Anlaufschwierigkeiten mit 7:6 (7:5), 6:2 die Oberhand und wurde damit seiner klaren Favoritenrolle gerecht.

„Ben ist so ein aggressiver Spieler, vielleicht der aggressivste in der Welt. Ich habe die Dinge gut gemacht und hatte die Kontrolle. Ich bin super glücklich mit dem Sieg“, sagte Zverev im Interview auf dem Platz der Inalpi Arena. 

Zverev nutzt schnell erste Breakchance

Zverev nutzte gegen den aufschlagstarken Linkshänder gleich seine erste Breakchance zum 3:2. Shelton hatte einen Stoppball nicht kurz genug hinters Netz gelegt, und der trotz seiner Größe sehr flinke erlief den Ball und passierte seinen Gegner.

Die deutsche Nr. 1 strahlte von Beginn an enorm viel Souveränität und Siegessicherheit aus. Von einem verletzten Fuß war überhaupt nichts zu spüren. Dementsprechend knallte Zverev dem US-Amerikaner seine folgenden zwei Aufschlagspiele um die Ohren und führte nicht einmal einer gespielten halben Stunde mit 5:3.

Der 23 Jahre alte Zverev schien aber genervt zu sein von der Stärke seines Gegners: nicht in Gesten, sondern in einer Reihe von Fehlern zeigte sich seine Verfassung. Nach einem weiteren erlaufenen Stopp und einer gegen die Laufrichtung von Shelton verwandelten Chance hatte Zverev bald Satzball: Shelton wollte erneut kurz spielen, legte den Ball aber zum 3:6 ins Netz.

Unbeeindruckter Shelton

Der Weltranglisten-Sechste aus den USA zeigte sich aber trotz des deutlichen Satzverlustes unbeeindruckt: Mit hoher Präzision brachte er mit einem Ass seinen ersten Service im zweiten Durchgang zu Ende.

Allerdings: Immer wieder streute Shelton unerzwungene Fehler in sein Spiel ein – etwas, was bei Zverev an diesem Sonntagabend so gut wie nicht zu sehen war. So musste Shelton beim Stand von 1:2 im zweiten Satz einen Breakball abwehren. Dies gelang ihm zuerst in einem von beiden Spielern sehenswerten Ballwechsel bravourös – Shelton pushte sich mit einem laut herausgeschrieenen „Come on!“ selbst. In dem über neun Minuten dauernden Aufschlagspiel verpasste am Ende Zverev mit einem zu langen Schlag das erneute Break.

Umkämpfter zweiter Satz

Durchgang Nr. 2 bot ein deutlich anderes Bild: Zwar agierte Zverev noch immer stabil, aber sein Kontrahent hatte nun deutlich mehr Erfolgserlebnisse. Immer in engem Kontakt mit seinem Vater und Trainer setzte Shelton nun deutlich mehr Winnerschläge, der Satz verlief deutlich ausgeglichener. Doch das Match schien kippen zu können aus Sicht des Deutschen: Zverev traf bei einem erneut zu kurzen Stopp-Versuch des US-Amerikaners die Netzkante, von der der Ball in hohem Bogen ins Aus flog und so den Punkt für Shelton brachte. Für keinen der beiden Spieler ergaben sich weitere Breakchancen.

Im Tiebreak zog Shelton dann schnell auf 3:0 davon – Sascha Zverev schien den berühmten Faden verloren zu haben. Während er häufiger den Ball mit dem Schlägerrahmen traf und so ungewollt in die Zuschauerreihen jagte, profitierte sein Gegenüber ein ums andere Mal von Netzrollern, die für Zverev unerreichbar wurden.

Zverev überragend nervenstark im Tiebreak

Ein ums andere Mal gelangen Shelton nun spektakuläre Punktgewinne, so dass nun das Publikum ihn zunehmend lauter anfeuerte als die Nr. 3 der Weltrangliste. Aber Zverev stemmte sich gegen den drohenden Satzverlust, wehrte stark drei Satzbälle ab und machte das Spiel mit der ersten Matchball-Chance zu.