Arbeitsmarkt: Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland geht weiter zurück

Die Zahl der offenen
Stellen in Deutschland ist im dritten Quartal des Jahres weiter gesunken. Das geht aus einer Erhebung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Demnach nahm das Stellenangebot im Vergleich zum Vorjahr um rund 19
Prozent ab, es beläuft sich derzeit auf etwa 1,03 Millionen offene Stellen. Gegenüber dem Vorquartal gab es einen Rückgang um rund zwei Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit dem Pandemiejahr 2020.

„Die Arbeitsmarktnachfrage kommt weiterhin nicht in Schwung
und stagniert auf niedrigem Niveau“, sagte
IAB-Arbeitsmarktforscher Alexander Kubis. Auf 100 von Betrieben ausgeschriebene offene Stellen kamen bundesweit
zuletzt 288 arbeitslos gemeldete Personen. Im dritten Quartal 2024 seien es noch 220 Arbeitslose gewesen. Der Anstieg ist nach Angaben des IAB sowohl auf den Rückgang der offenen
Stellen als auch auf eine gestiegene Zahl von Arbeitslosen zurückzuführen.

Anteil der offenen Stellen sinkt

Ebenfalls gesunken ist der Erhebung zufolge die Vakanzrate, die das Verhältnis der sofort zu besetzenden offenen Stellen zu der gesamten Arbeitskräftenachfrage eines Betriebs bezeichnet. Rund 80 Prozent der offenen Stellen waren im dritten Quartal sofort zu besetzen. Damit lag die Rate zuletzt bei 2,3 Prozent. Im zweiten Quartal 2025 belief sich dieser
Wert noch auf 2,4 Prozent und im Vorjahresquartal auf 2,9 Prozent. „Gegenüber dem Höchstwert von 4,5 Prozent im vierten Quartal 2022 hat
sich die Vakanzrate fast halbiert und ist ebenso ein Indikator für einen
schwächelnden Arbeitsmarkt“, so Kubis.

Regionale Unterschiede zeigten sich bei der Erhebung des IAB in erster Linie zwischen dem Osten und dem Westen Deutschlands. In Ostdeutschland kamen im dritten
Quartal 2025 im Schnitt 354 und in Westdeutschland 273 arbeitslos gemeldete Personen auf 100 offene Stellen. In den westdeutschen Bundesländern gab es demnach rund 840.700
offene Stellen, in den ostdeutschen rund 192.300.

Für die Auswertung wertete das Institut die Antworten von 8.591 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche aus. Auch Stellen, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden, finden Eingang in die Erhebung.