Antisemitismus im Alltag: Haben Juden ein Recht auf Döner?

Menschenhass zeigt sich in unserer Gegenwart leider nicht subtil. Er ist plump und brutal wie nie. Szenen aus dem jüdischen Leben im Jahr 2025, literarisch erzählt



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Antisemitismus im Alltag: "Sie stören. Das möchte ich hier nicht haben. Gehen Sie jetzt", sagte der Dönerbetreiber.
„Sie stören. Das möchte ich hier nicht haben. Gehen Sie jetzt“, sagte der Dönerbetreiber.
© Sebastian Wells/​Ostkreuz

Meine Freundin Katharina liegt elegant ausgestreckt auf einer der eleganten hölzernen Chaiselongues in einem Berliner Park. Ich stehe unelegant daneben, denn erstens kann ich nicht elegant liegen, zweitens kann ich gerade gar nicht liegen, wenn wir reden, worüber wir reden, und wenn sie sagt, was sie sagt:

„Sind Antisemiten wirklich so plump? Das klingt alles so ausgedacht! So unwahrscheinlich!“

„Aber es ist wahr!“

„Ich meine: Die Menschenfeindlichkeit ist heute doch deutlich subtiler. Latenter.“

„Subtiler? Latenter? Was ist mit Sydney? Was ist mit Manchester? Boulder? Berlin? Berlin! Und das nur in diesem Jahr. Kennst du die Statistiken? Den Anstieg antisemitischer Straftaten?“