Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Weitere Verletzte melden sich in Magdeburger Uniklinikum

Die Zahl der beim Anschlag auf einen Magdeburger Weihnachtsmarkt bekannten Verletzten hat sich auf 235 erhöht. Das teilte die Staatsanwaltschaft mit und erklärte, es hätten sich noch Betroffene im Magdeburger Universitätsklinikum und bei Ärzten gemeldet. Die Zahlen stehen aber unter Vorbehalt: Doppelzählungen seien möglich.

Das Uniklinikum befindet sich nach der Extremsituation wieder im Regelbetrieb. „Unser Fokus liegt jetzt auf der Genesung der Patienten
sowie der Unterstützung aller Betroffenen, die dieses traumatische
Ereignis verarbeiten müssen“, sagte der Ärztliche Direktor, Hans-Jochen Heinze. Unter den Patienten seien 15 Schwerstverletzte gewesen. 

In der Uniklinik sammelt der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes derweil mit einem Sondertermin Blutspenden. Sie sei von der Menge an Spenden „überwältigt“, sagte Blutspendedienst-Gebietsleiterin Anett Sinast der Nachrichtenagentur dpa. „Viele Menschen spenden heute das erste Mal Blut.“ Zuletzt waren bereits 138 Spender registriert worden. Derzeit sei der Blutbedarf für die Versorgung der vielen Verletzten zwar gedeckt, aber es sei wichtig, die Vorräte an Blutkonserven wieder aufzufüllen.

Die Zahl der Toten liegt unverändert bei fünf, hieß es. Ein neunjähriger Junge sowie vier Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren kamen ums Leben. Der Ältestenrat des Landtags von Sachsen-Anhalt gedachte ihrer am Nachmittag mit einer Schweigeminute. Den mehr
als 200 Verletzten wünsche man eine schnelle Genesung, sagte Landtagspräsident Gunnar
Schellenberger (CDU) und dankte den Helfern für ihre enorme Einsatzbereitschaft. Das Landbildungsministerium hat für Schüler und Schulpersonal zudem psychologische Unterstützung angekündigt und zwei entsprechende Hotlines eingerichtet.