Vor zehn Jahren erlebte unser Autor den Terroranschlag von Paris im Stade de France. Er erinnert sich an eine Nacht, in der nichts mehr sicher schien.
© [M] Gonzalo Fuentes/Reuters
Die beiden Knalle werde ich nie vergessen. Dumpf und scheppernd klangen sie, hallten noch eine Weile nach rund um das Stade de France im Norden von Paris. Schwer erträglich aber wurden die Geräusche für mich erst viel später, als ich verstand, wer sie verursacht hatte: zwei Selbstmordattentäter. Es war der Beginn des islamistischen Terroranschlags auf Paris am 13. November 2015. Ich habe also gehört, wie sich Menschen in die Luft sprengten.
Vor zehn Jahren saß ich auf der Pressetribüne des größten Stadions Frankreichs. Ich sollte als Reporter über das Länderspiel gegen den Weltmeister Deutschland berichten. Zwei der besten Mannschaften Europas, eine schöne Stadt, eine imposante Arena – es gab schon Dienstreisen, auf die ich mich weniger gefreut hatte. Am Vorabend des Spiels spazierte ich unter dem Eiffelturm hindurch, aß Boeuf Bourguignon und fuhr in mein Airbnb in der Rue Bichat im 10. Arrondissement. Da ahnte ich noch nicht, dass ich diese Straße in der nächsten Nacht im Fernsehen sehen würde.
