
Die für ihre Frauenfeindlichkeit und chauvinistischen Äußerungen bekannten Gebrüder Tate sind wieder in Rumänien. Beide landeten am Samstag in der Hauptstadt Bukarest. Dort wird gegen sie wegen Menschenhandels und Vergewaltigung ermittelt, sie müssen sich regelmäßig bei den Behörden melden. Der nächste entsprechende Termin steht am Montag an, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Andrew Tate sagte am Flughafen zu Reportern: „Wir sind zurück in Rumänien, weil unschuldige Männer vor nichts weglaufen. Wir sind hier, um unsere Namen reinzuwaschen und uns zu entlasten.“
Er und sein Bruder Tristan waren Ende Februar in die USA nach Florida geflogen, kurz nachdem die rumänische Staatsanwaltschaft ein Ausreiseverbot gegen sie aufgehoben hatte. Wenige Tage später kündigte der dortige Justizminister James Uthmeier an, ebenfalls strafrechtlich gegen die beiden vorzugehen.

Andrew und Tristan Tate
:Rätsel um die Ausreise der Tate-Brüder
Die Männlichkeits-Influencer Andrew und Tristan Tate, in Rumänien angeklagt wegen Vergewaltigung und Menschenhandels, sind mit einem Privatjet nach Florida ausgeflogen. Damit könnte einer der meistbeachteten Prozesse Europas platzen. Wie konnte es so weit kommen?
Andrew Tate, ein ehemaliger Kickboxer, hat mit frauenverachtenden Aussagen in sozialen Netzwerken Millionen Jugendliche und junge Männer erreicht. Sein Bruder Tristan assistierte ihm dabei. In Rumänien werfen Staatsanwälte ihnen vor, junge Frauen dazu gezwungen zu haben, bei kommerziell verbreiteten Sex-Videos mitzuwirken und damit Millionen verdient zu haben. Die beiden Brüder weisen alle Vorwürfe zurück.
Sie waren Ende 2022 bei Bukarest verhaftet worden. Später wurde diese Maßnahme in einen Hausarrest umgewandelt, danach kamen sie unter der Auflage, das Land nicht zu verlassen, auf freien Fuß. Bis das Ausreiseverbot Ende Februar plötzlich aufgehoben wurde.
Berichten, dass dies auf Druck der neuen US-Regierung geschah, widerspricht die rumänische Regierung – auch wenn ihr Außenminister Emil Hurezeanu vor Wochen erklärte, Richard Grenell, ein Sondergesandter von US-Präsident Donald Trump, habe in einem kurzen Gespräch am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz dessen Interesse am Fall bekundet. Die USA hätten „keine Anfragen zur rechtlichen Situation bekannter ausländischer Influencer gestellt“, schreibt Ministerpräsident Marcel Ciolacu. Auch Trump selbst dementierte eine Beteiligung.
Andrew Tate sagte nun in Bukarest, es sei „erstaunlich, dass die Leute glauben, es sei amerikanischer Druck nötig gewesen, um Männer freizulassen“. Nach drei Jahren hätten die Staatsanwälte ihren Fall noch immer nicht vor Gericht gebracht. „Warum sollte man Druck brauchen?“