Amerikaner in Deutschland kritisieren Donald Trump heftig

Liebe Leserin, lieber Leser, stellt der amerikanische Präsident mit seiner Politik das transatlantische Bündnis in seiner bestehenden Form infrage? Droht deshalb der Abzug von US-Soldaten aus der Rhein-Main-Region? Dem sind in dieser Woche meine Kollegen Peter Badenhop und Ralf Euler nachgegangen. Denn was aus dem Amerika geworden ist, das an der Seite Europas stets für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte eingetreten ist, das fragen sich nicht nur Deutsche. Öffentlich wollen sich die wenigsten der befragten Amerikaner äußern, die in der Region leben. Aber hinter vorgehaltener Hand wird Trump heftig kritisiert. Die transatlantischen Beziehungen seien „nie wichtiger“ als heute gewesen, versichert indes ein ranghoher Offizier im US-Army-Hauptquartier für Europa und Afrika in Wiesbaden.

Ein anderer unterscheidet zwischen der Politik und der Armee und fügt hinzu, die Army stehe für die Realität, die Politik oft genug für Wunschdenken. Schon während der ersten Trump-Administration hatten Abzugs- und Verlagerungsdrohungen aus Washington bei führenden US-Militärs in Wiesbaden für Mahnungen und Kritik hinter vorgehaltener Hand gesorgt. Einer der lautesten Kritiker war damals Ben Hodges, ein früherer Kommandeur der US Army in Europa. Er arbeitet inzwischen für die Menschenrechtsorganisation Human Rights First und ist auch heute in seiner Kritik deutlich. Zu möglichen Truppenverlagerungen äußert sich Hodges aber sehr zurückhaltend. Und auch aktive Offiziere halten eine massive Reduzierung der amerikanischen Präsenz oder eine schnelle Verlegung von zentralen Kommandoeinheiten innerhalb Europas für unrealistisch. Das Army-Hauptquartier in der Clay-Kaserne in Wiesbaden ist einer der zentralen Stützpunkte des amerikanischen Militärs in Europa, dort sind knapp 4000 US-Soldaten stationiert, die Militärgemeinde in der Landeshauptstadt umfasst insgesamt mehr als 20.000 Mitglieder.

Das Entwicklungstempo in der Künstlichen Intelligenz (KI) ist so hoch, dass man auch als interessierter Nutzer schnell den Überblick verlieren kann, deshalb hat Marcus Schwarze für die Kollegen vom F.A.Z. PRO-Briefing Digitalwirtschaft seine „KI-Bibel“ aktualisiert. Was können Perplexity, ChatGPT, Gemini, Grok & Co.? Hier finden Sie einen Überblick. Perplexity zum Beispiel gilt als Antwortmaschine. Anders als Google wirft die KI keine lange Linkliste aus, sondern beantwortet die Frage direkt. Ausgewählte Quellen zeigt Perplexity zu Beginn und in Fußnoten. In der kostenlosen Version sind fünf Pro-Suchen am Tag möglich, im Pro-Abonnement für 20 Dollar pro Monat mehr als 300 Pro-Suchen und dazu fortschrittlichere KI-Modelle wie GPT-4 und Claude 3. Außerdem können sogar Deepseek R1 (zensurfrei) und GPT-o3-mini sowie Grok-2 von xAI als Sprachmodell angezapft werden. Verwirrt von der Kürzelflut? Keine Bange, das geht nicht nur Ihnen so. Aber dafür gibt es Stücke wie das von Schwarze.

Alle wollen gesund alt werden. Dabei setzen wir mit ständiger Selbstoptimierung aber auf die falschen Mittel, sagt die Allgemeinmedizinerin Dr. Jenifer Blythe – und gibt stattdessen eine andere Empfehlung. Longevity – dieser Begriff ist in den vergangenen Jahren in unserer Gesellschaft immer präsenter geworden. Dieser geht es um zwei Aspekte. Auf der einen Seite soll die Lebensspanne grundsätzlich verlängert werden. Zum anderen soll die Lebensqualität während des Alterungsprozesses so hoch wie möglich sein. Über allen Trends, hochpreisigen Nahrungsergänzungsmitteln und exklusiven Treatments hätten wir aber einen Langlebigkeitsbooster völlig aus den Augen verloren, der so viel naheliegender ist, als die meisten vermuten, und zudem für jeden jederzeit verfügbar und praktisch kostenlos: sozialer Zusammenhalt. „Als Ärztin erlebe ich in meiner Praxis täglich, wie Stress, Angst und Einsamkeit zunehmend körperliche Beschwerden auslösen. Der dahinterliegende Mechanismus ist leicht verständlich: Chronisch hohe Belastung stimuliert das sympathische Nervensystem und erhöht die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, was innere Unruhe und eine Vulnerabilität für Ängste und Depressionen nach sich ziehen kann. Dieser Zustand treibt uns dazu, immer schneller und noch härter zu arbeiten – in der Hoffnung, irgendwann aus dem ‚Hamsterrad‘ aussteigen zu können“, schreibt Blythe. Einsamkeit macht krank, also raus am Wochenende – Menschen treffen.

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Ihr
Carsten Knop
Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung