
Dafür, dass seine Fußballmannschaft mit dem Ball den höchsten Maßstab setzen will, sind die Fähigkeiten des Außenverteidigers Alphonso Davies mit dem Ball höchstens mittelmäßig. Er kann den Ball schlechter kontrollieren und schlechter passen als die meisten seiner Mitspieler. Und wenn er das in der Not nicht mit seinem linken, sondern auch mal mit seinem rechten Fuß machen muss, sieht man, warum selbst in seinem Klub gewitzelt wird, dass er den rechten Fuß fürs Bierholen habe.
Doch es gibt einen guten Grund, dass sein Klub, der FC Bayern München, und den Vertrag von Davies in dieser Woche dennoch bis Sommer 2030 verlängert hat und dafür viel Geld ausgeben wird. Denn der hat eine Eigenschaft, die in diesem Sport schon immer wichtig war und immer wichtig sein wird: Er ist schnell.
Folgt Musiala?
Im modernen Fußball findet man viele schnelle Spieler, aber so schnell wie Alphonso Davies aus Kanada (Höchstgeschwindigkeit in dieser Saison: 36,41 km/h) sind die wenigsten. Er ist so schnell, dass er sich manchmal sogar Stellungs- und Stoppfehler leisten kann, weil er den Stürmer danach wieder einholt.
Als sein Verein am Dienstagabend die Vertragsverlängerung verkündete, wurde der Sportdirektor Christoph Freund mit diesen Worten wiedergegeben: „Alphonso Davies hat sich beim FC Bayern auf seiner Position zu einem der besten Spieler der Welt entwickelt.“
Weil man das so sagen kann und Davies erst 24 Jahre alt ist, war der Deal, wie man in seiner Muttersprache sagen würde, aus der Sicht der Bayern ein „no brainer“. Und einer, der einen Domino-Effekt auslösen könnte.
In den nächsten Wochen sollen nun die Verträge von zwei Spielern verlängert werden, die für den FC Bayern wichtiger sind als Davies. Doch dadurch, dass er bleibt, dürfte die Wahrscheinlichkeit weiter gestiegen sein, dass auch Joshua Kimmich und Davies’ Kumpel Jamal Musiala bleiben werden.