
Dürfen Starpianistinnen sich verletzlich zeigen? Alice Sara Ott hat erfahren, was dann passiert.
© Hannes Caspar/Universal Music
Kann ein Konzertflügel optimistisch klingen? An diesem Abend schon, dabei hätte Alice Sara Ott beinahe absagen müssen: Verdacht auf Sehnenscheidenentzündung, was für eine Pianistin auch dann lästig wäre, wenn sie nicht gerade mit einem Programm aus Beethoven-Sonaten und Nocturnes eines fast vergessenen Zeitgenossen auf Europa-Tournee ist.
Aber nun sitzt Alice Sara Ott in der Laeiszhalle in Hamburg und fegt so flink und federleicht durch die Mondscheinsonate, durch den gespenstisch-fahlen ersten Satz, durch den teuflisch schnellen dritten, dass aller Schmerz vergessen ist. Jedenfalls beim Publikum.