
Ein AZ-Insider sprach von einem „möglichen Ass im Ärmel“, das Alfons Schuhbeck und sein Anwalt Norbert Scharf vor Gericht spielen werden. Jetzt fand der erste Prozesstag vor dem Landgericht München I statt. Schuhbeck räumte die Vorwürfe der Insolvenzverschleppung und des Betrugs mit Coronahilfen ein. Außerdem machte sein Verteidiger das Krebs-Leiden des Star-Kochs im Gerichtssaal öffentlich – in einem traurigen Statement, das zu einem Deal verhelfen soll.
Nur enge Vertraute wussten bislang von der unheilbaren Erkrankung
Alfons Schuhbeck musste sich bereits einer dringlichen Operation unterziehen und wird seitdem engmaschig medizinisch betreut, das berichtete die AZ bereits im Frühjahr. Nur die allerengsten Vertrauten lässt der Star-Koch aktuell wissen, wie es ihm wirklich geht. Der gesundheitlich schwer angeschlagene 76-Jährige lebt momentan zurückgezogen in der zweigeschossigen Dachgeschosswohnung im dritten Stock des Orlando-Hauses. Seitdem Schuhbeck die JVA Rothenfeld im März verlassen hat, kommen regelmäßig enge Freunde heimlich vorbei.
Deal im Prozess gegen Alfons Schuhbeck
Alfons Schuhbeck hat im neuen Prozess gegen ihn ein Geständnis abgelegt und sich entschuldigt. Das Geständnis ist Teil eines sogenannten Deals zwischen allen Verfahrensbeteiligten. Schuhbeck erwartet nun – wenn sich im Prozess nichts ergibt, was dem entgegensteht – eine Gesamtstrafe zwischen mindestens vier Jahren und höchstens vier Jahren und acht Monaten. Darin eingerechnet sind allerdings schon die drei Jahre und zwei Monate, zu denen das Landgericht München I Schuhbeck bereits im Jahr 2022 wegen Steuerhinterziehung verurteilt hatte.
Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, Anne Leiding, erläuterte, darf es nicht zulasten eines Angeklagten gehen, wenn die Staatsanwaltschaft für die Ermittlungen und die Anklageerhebung länger braucht.
Schuhbecks Anwalt stimmt Deal zu – auch wegen Krebsleiden
Die schwere und unheilbare Krebserkrankung von Schuhbeck sei ein Grund dafür, dass Schuhbeck und seine Verteidiger dem Deal zustimmten, so Anwalt Norbert Scharf. Ob Schuhbeck wieder zurück in die JVA Rothenfeld kehren wird oder auf freiem Fuß bleiben darf, ist noch nicht final entschieden. Bislang hieß es, dass seine Haftstrafe bis Mitte September ausgesetzt ist.