Alexander Schwolows wundersame Reise mit den Hearts

Alexander Schwolow in Aktion

Stand: 23.12.2025 19:45 Uhr

Alexander Schwolow hatte zuletzt keine gute Zeit mehr in der Bundesliga. Bei Heart of Midlothian in Schottland erlebt er nun wieder die schönen Seiten des Profifußballs.

Im vergangenen Sommer war Schluss für Alexander Schwolow in der Fußball-Bundesliga. Sein Vertrag bei Union Berlin lief aus. An Frederik Rönnow, der Nummer eins bei den „Eisernen“, kam er nicht mehr vorbei. Immherhin 206 Bundesliga-Spiele hatte der 33-Jährige zu diesem Zeitpunkt in seiner Vita, stand aber nun auf einmal ohne Verein da.

„Das war schon eine ungewohnte Zeit. Die Bundesliga-Teams gingen in die Vorbereitung, und ich musste mich individuell fit halten. Das war anstrengend und manchmal auch zäh“, blickt der 33-Jährige zurück.

Siege gegen Celtic und die Rangers

Dann kam ein etwas ungewöhnliches Angebot und zwar aus Schottland von Heart of Midlothian FC, dem Traditionsklub aus der Premiership, der allerdings schon bessere Zeiten erlebt hatte. Zum Ende der vergangenen Saison mussten sich die „Hearts“ in der Abstiegsrunde behaupten, um erstklassig zu bleiben.

Es klappte und Schwolows wundersame Reise im hohen Norden konnte beginnen. Der gebürtige Wiesbadener eilte mit seinem neuen Klub plötzlich von Sieg zu Sieg, schlug die großen schottischen Klubs Celtic Glasgow und vergangene Woche erst die Glasgow Rangers. Diese beiden hatten in den vergangenen 40 Jahren stets die Meisterschaft in Schottland unter sich ausgemacht.

Fliegen in Schottland: Alexander Schwolow für die Hearts in Aktion

Kein großer Unterschied zur Bundesliga

Schwolows vorläufiger Zwischenstopp dieser Reise: Platz eins in der Premiership mit sechs Punkten Vorsprung vor Meister Celtic und nur einer Niederlage in 18 Ligaspielen. Schwolow selbst hätte sich diesen Lauf nicht träumen lassen, obwohl er schon früh merkte, dass er in Edingburgh auf eine wirklich gute Mannschaft getroffen war. „Wir haben eine hohe Qualität im Team, muss ich ehrlich sagen. Das ist kaum ein Unterschied zur Bundesliga. Und dann ist unser Selbstvertrauen mit den vielen Siegen enorm gestiegen“, sagt Schwolow zur Sportschau.

Alexander Schwolow und Hearts-Kapitän Cammy Devlin

Nun steht das nächste Highlight vor der Tür, im „Weihnachtsgame“ geht es am 27. Dezember zum Stadtrivalen Hibernian. Der deutsche Torwart freut sich sehr auf das Spiel und die besondere Derby-Atmosphäre: „Das Hinspiel war schon der Wahnsinn, als wir in der Nachspielzeit das Siegtor gemacht haben. Das war der lauteste Torjubel, den ich je gehört habe.“

Die Zeit einfach genießen

Ohnehin gefällt ihm das Leben in der schottischen Hauptstadt. Seit einigen Wochen sind seine Frau und die beiden Töchter aus Berlin nachgekommen. Alle fühlen sich wohl: „Es ist schon cool hier, Edingburgh ist eine wunderschöne Stadt, die kann ich jedem nur ans Herz legen. Klar, gibt es bei den Spielen hier auch Challenges mit Kunstrasen und hartem Wind von der Seite, aber für uns stimmt es im Moment sehr.“

So möchte er die Zeit bei den „Hearts“ einfach weiter genießen und möglichst noch lange auf der Erfolgswelle schwimmen. Jetzt stehen aber erst einmal die Feiertage an. Seine Eltern und sein Schwester sind dazu nach Edingburgh gekommen, um gemeinsam die besondere Zeit zu verbringen. Ein weiterer Sieg gegen die „Hibs“ wäre dann für alle ein verspätestes Weihnachtsgeschenk.