Al Bano singt in Russland, Romina Power findet das nicht gut


Zwischen den geschiedenen Eheleuten Romina Power und Al Bano, viele Jahrzehnte lang das Traumpaar des italienischen Schlagers, gibt es neuen Streit. Der inzwischen 82 Jahre alte Sänger, der in den vergangenen Jahren auch als Weinbauer reüssierte, war am 20. Juni beim Sankt Petersburger Wirtschaftsforum aufgetreten.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine vom Februar 2022 nutzt der russische Präsident Wladimir Putin das 1997 gegründete Wirtschaftsforum als Protestindiz dafür, dass die vom Westen wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen gegen Moskau wirkungslos und die internationalen Wirtschaftsbeziehungen Russlands in Takt seien.

„Natürlich habe ich etwas Geld genommen“

Bei dem Konzert in St. Petersburg trug Al Bano auch den Song „Felicità“ vor, den vielleicht größten Hit des Sänger-Duos aus dem Jahre 1982. Über die sozialen Medien ließ Romina Power über den Auftritt Al Banos und in Sonderheit über den berühmten Song wissen: „Ich distanziere mich davon, in Russland das Lied ,Felicità‘ zu singen. Ich habe die Einladung zu dem Konzert in St. Petersburg abgelehnt. Es scheint mir weder der richtige Ort noch die rechte Zeit, um dort ,Felicità‘ zu singen.“

Bei Al Bano kam die Kritik seiner Ex-Frau, mit der er ungeachtet der Scheidung von 2012 noch immer gelegentlich auftritt, nicht gut an. „Das ist ein medialer Dolchstoß, den ich von der Mutter meiner vier Kinder nicht erwartet hätte“, erwiderte er. Er sei jeden Tag mit Polemik und Angriffen in den sozialen Medien konfrontiert, beklagte sich Al Bano. Putin habe er bereits 1986 im damaligen Leningrad kennengelernt und schätze ihn als „westlichsten aller Russen“ und als „guten Menschen“, ließ er wissen.

Im Übrigen verfüge er über keine Informationen, dass zu dem Konzert auch Romina Power eingeladen worden sei, teilte der Sänger und Winzer mit. Bei dem Konzert sei er vor fast 600.000 Menschen aufgetreten, und zwar „als Botschafter des Friedens“, versicherte Al Bano, schließlich gebe seine Musik dem „Hunger des russischen Volkes nach Frieden“ Ausdruck. Noch vor zwei Jahren hatte Al Bano versichert, er werde erst wieder nach Russland zurückkehren, wenn „die dunkle Zeit des Krieges“ vorüber sei. Dass sein Sinneswandel auch mit einer schönen Gage für den Auftritt in St. Petersburg zu tun gehabt haben könnte, stritt der Sänger nicht ab: „Natürlich habe ich etwas Geld genommen. Aber die Hälfte des Geldes fließt als Steuer in die italienische Staatskasse. Ich frage mich: Wo liegt da der Fehler?“