
Airbus hat sich zum Auftakt der Pariser Luftfahrtmesse Bestellungen im Wert von rund acht Milliarden Dollar von Saudi-Arabiens Staatsfonds gesichert. Der saudische Leasinganbieter AviLease bestellte 30 A320neo-Maschinen und zehn A350-Frachter in seinem ersten direkten Deal mit Airbus. Nach Schätzungen der Analysefirma Cirium Ascend beträgt der Auftragswert rund 3,5 Milliarden Dollar. Zusätzlich sicherte sich AviLease Optionen für weitere 37 Jets. Auch Riyadh Air, ebenfalls ein Unternehmen des Staatsfonds Public Investment Fund (PIF), unterzeichnete eine Vereinbarung über 25 A350-1000-Langstreckenflugzeuge. Auch aus Polen gibt es einen Großauftrag. Die polnische Fluggesellschaft LOT will zunächst 40 A220 kaufen und sich Optionen auf 44 weitere Flugzeuge sichern. Auch Japan und Ägypten sollen kurz vor Airbus-Bestellungen stehen.
Doch vor allem Saudi-Arabien gibt viel Geld aus, um ein neues Drehkreuz für den Luftverkehr aufzubauen. Mit der neuen Fluggesellschaft Riyadh Air und der Ankündigung eines riesigen Flughafens mit sechs Start- und Landebahnen will das Land mit Dubai und Katar gleichziehen.
Boeing-Chef Kelly Ortberg und Boeing-Managerin Stephanie Pope haben nach dem Air-India-Absturz am vergangenen Donnerstag ihren Messebesuch abgesagt. Dabei kamen mindestens 270 Menschen ums Leben – es war das erste tödliche Unglück mit einer Boeing 787.
Überschattet wurde der Auftakt der weltgrößten Luftfahrtmesse von einem Konflikt zwischen Frankreich und Israel: Die französischen Behörden ordneten die Schließung der Stände von Elbit Systems, Rafael, IAI und Uvision an, nachdem diese sich geweigert hatten, Bomben und andere Angriffswaffen von ihren Ständen zu entfernen. Die Unternehmen bezeichneten den Schritt als „beispiellos“ und „politisch motiviert“. Das israelische Verteidigungsministerium warf Frankreich vor, die eigene Industrie vor Konkurrenz schützen zu wollen. Die Messeveranstalter erklärten, man bemühe sich um eine Lösung.