
AfD-Chef Tino Chrupalla hat die umstrittenen Reisepläne von AfD-Abgeordneten nach Russland verteidigt. „Die Kollegen, die dort hinfahren, haben ihre Reise angemeldet. Sie wurde genehmigt“, sagte Chrupalla im ZDF-Morgenmagazin.
Er äußerte sich damit zur Kritik der Ko-Parteivorsitzenden Alice Weidel an den Reiseplänen. „Wir sind uns mit Frau Weidel einig, dass wir die Beziehungen nach Russland offen halten“, sagte Chrupalla. Bei dem geplanten Treffen von AfD-Abgeordneten mit russischen Politikern in Sotschi handelt es sich Chrupalla zufolge um Begegnungen anlässlich einer Veranstaltung der Brics-plus-Staaten, an denen beispielsweise auch Vertreter Indiens und Chinas teilnehmen.
Alice Weidel stellt Sinnhaftigkeit der Russlandreise in Frage
Die AfD-Bundestagsabgeordneten Steffen Kotré und Rainer Rothfuß sollten an der Tagung der Staatenvereinigung teilnehmen. Auch der Landeschef der sächsischen AfD-Fraktion, Jörg Urban, soll teilnehmen, ebenso wie der Europaabgeordnete Hans Neuhoff. Rothfuß habe sich jedoch „nach diversen Gesprächen mit Kollegen“ und „aus eigenen Stücken entschieden, nicht an der Reise teilzunehmen“, sagte Weidel später. Kotré wolle jedoch an den Plänen festhalten. In dem Zusammenhang drohe Weidel mit disziplinarischen Schritten. „Ich kann nicht verstehen, was man da eigentlich soll“, sagte Weidel im Bundestag.
Innerhalb der Fraktion gab es laut Weidel Unmut über die geplante Reise. „Die Unzufriedenheit ist groß, weil die Sinnhaftigkeit der Reisen überhaupt nicht da ist.“ Sie verstehe den „Treiber solcher Reisen, alle Gesprächskanäle offenzuhalten“. Einen Frieden in Europa werde es nur mit und nicht gegen Russland gegen, sagte Weidel. Sie sei sich aber nicht sicher, ob die Gespräche in Sotschi der richtige Kanal seien.
