Es gibt Dinge im Familienleben, die kommen alle Jahre wieder. Dazu gehören Kindergeburtstage, Ostereiersuchen oder Sankt Martin. Im Dezember kommt es dann bei den Anlässen zur Blockabfertigung: Adventskalender, Nikolaus, Adventskranz, Weihnachtsgeschenke, Plätzchen backen. Immer gibt es was zu tun. Für gestresste Eltern gilt deshalb die Devise: Keep it simple! Dazu gehören einfache Plätzchenrezepte, nicht zu viele Geschenke und ein Adventskalender, der weder das Zeit- noch das Geldbudget sprengt. Das einfachste wäre es natürlich, einen fertigen Adventskalender zu kaufen, in dem an 24 Tagen Schokolade, Spielzeug oder Kosmetikprodukte stecken. Das ist aber weder günstig noch phantasievoll. Deshalb hier ein paar Tipps für den Adventskalender auf die Schnelle.
Von der Rolle
Ein DIY-Adventskalender aus Klopapierrollen ist schnell und einfach gebastelt. Aber man sollte zeitig anfangen zu sammeln, denn immerhin müssen es 24 sein, die man nicht mal schnell in einer Woche verbraucht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Rollen zum Adventskalender umzufunktionieren. Man kann sie zum Beispiel mit Geschenkband einzeln an einen Ast, Kleiderbügel oder an ein Treppengeländer hängen. Vorher die Rollen beschriften, bemalen oder mit einem Zahlensticker bekleben. Damit die Geschenke nicht rausfallen, sollten die Enden an beiden Seiten gefalzt und geschlossen werden. Stapelt man die Rollen, kann daraus ein kleiner Adventsbaum entstehen. Dazu zwei Reihen mit jeweils zwei Rollen zusammenkleben und braun anmalen – das ist der Baumstamm. Darüber kommt erst eine Reihe mit sechs, dann mit fünf, dann vier, dann drei, dann zwei Rollen – und ganz oben nur noch eine Rolle. Die Rollen am besten mit Heißkleber zusammenkleben und grün anmalen. Vorher sollte man jede Rolle mit einem runden Papier an einer Seite beklebt haben, auf dem die Zahl steht. Die Geschenke können dann von hinten in die Rolle gelegt werden, die man, wenn man möchte, mit ausgeschnittenen Kreisen aus Papp- oder Transparentpapier schließen kann. Statt zum Tannenbaum kann man die Rollen auch zu einem Engel, Schneemann oder als Herz stapeln. Der Tannenbaum eignet sich aber aus statischen Gründen gut, da er steht und nicht aufgehängt werden muss.
Ab in die Tüte
Zu den einfachsten Möglichkeiten, die kleinen Geschenke zu verstecken, zählen Tüten oder kleine Säckchen. Die kann man entweder an einer Schnur oder an 24 Ösen aufhängen, die man auf ein großes Stück Stoff genäht hat. Kleine Geschenktüten mit Weihnachtsmotiven (zum Beispiel bei Ikea) kann man auch einfach in einem Regal oder auf einem Sideboard aufstellen. Der Nachteil: Es verführt die Kinder zum Reinlunzen. Eine gute Alternative sind deshalb auch simple Butterbrottüten, die man mit Geschenkband verschließt.
Statt Kaffee to go
Eine lustige Idee und ganz einfach gemacht: 24 Pappbecher zum Adventskalender umfunktionieren. Man kann sie bemalen, mit Glitzer und Glitter verzieren oder mit Geschenkpapier bekleben. Zum Verschließen kann man eine Tüte oder einfach Krepppapier innen drapieren und dann mit Geschenkband verschließen. Oder durch ein kleines Loch im Becherboden ein Geschenkband durchziehen (innen verknoten) und die Becher dann kopfüber zusammen aufhängen.
Kleine Schachteln
Niedlich sieht auch der Adventskalender aus kleinen Streichholzschachteln aus. Hier gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten. Man kann sie mit Weihnachtsmotiven bemalen, mit Stoffresten bekleben oder mit Bändern und kleinen Pompons verzieren. Fertige Zahlen gibt es zu kaufen. Der Nachteil: Größere Geschenke haben keinen Platz. Es eignen sich kleine verpackte Süßigkeiten; noch schöner ist es aber, die Schachteln mit hübschen Botschaften zu befüllen (weshalb er sich nicht nur für Kinder, sondern für Freunde oder Partner eignet). Passende Sätze gibt es zur Genüge: „Schön, dass es Dich gibt“ oder „Mit Dir gehe ich durch dick und dünn.“
Kerzenlicht
Mit der Adventskerze schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man schafft eine gemütliche Atmosphäre und hat gleichzeitig einen simplen, aber hübschen Adventskalender. Dazu braucht man nur eine größere Kerze und einen Stift. Dann die Kerze von oben nach unten mit den Zahlen 1 bis 24 beschriften. Die Kerze sollte jeden Tag angezündet werden, aber Achtung: nur bis zum jeweiligen Datum abbrennen lassen!
Nüsse knacken
Ein Adventskalender aus Walnüssen ist eine etwas filigrane Arbeit, sieht aber später hübsch aus. Dazu muss man die Nüsse vorsichtig mit einem Messer an der Stelle öffnen, an der sie später auch wieder zusammengeklebt werden. Im nächsten Schritt werden die Nüsse mit Sprühfarbe besprüht. Nach dem Trocknen werden sie befüllt. Natürlich ist in so einer Nussschale nicht viel Platz, aber wer ein bisschen sucht, wird bei kleinen Magneten, witzigen Büroklammern oder Haargummis fündig. Anschließend die Schalen zukleben (am besten mit Heißleim) und mit einem Schleifenband umwickeln, auf das man die Zahlen kleben kann. Die Nüsse machen sich schön in einem kleinen Korb.
Das gehört rein
Manche empfinden das Befüllen des Adventskalenders als aufwendiger als das Basteln. Grundsätzlich muss man sich die Frage stellen, ob man ihn lieber mit Schokolade und Süßigkeiten befüllt oder mit kleinen Spielsachen und Gimmicks wie Radiergummis oder Stiften. Man kann auch jeden Tag abwechseln oder ihn unter der Woche mit Schokolade und an den Adventssonntagen mit kleinen Geschenken befüllen. Kinder freuen sich im Übrigen auch über Gutscheine wie etwa „Einmal zusammen Plätzchen backen“ oder „Einmal auf den Weihnachtsmarkt gehen“. Vor allem bei Teenagern wird es schwieriger, weshalb viele Eltern auf die fertigen Adventskalender zurückgreifen. Wer den ganzen Konsum abmildern möchte, kann es bei Geschwistern auch so machen, dass sie abwechselnd ein Türchen öffnen dürfen.