Abo-Markt dreht ins Minus • Medieninsider

Zum ersten Mal seit die IVW Paid-Content-Abos ausweist, ist die Gesamtanzahl der Abonnements rückläufig. In der Top 10 schafft nur ein Titel ein Wachstum von mehr als einem Prozent gegenüber Vormonat.

61 Medien melden ihre Paid-Content-Zahlen monatlich an die IVW. Medieninsider wirft einen genauen Blick auf die zehn stärksten Publisher unter ihnen. Im September 2025 waren dies RND, SZ, FAZ, Südkurier, Rheinische Post, Rheinpfalz, Stuttgarter Zeitung, das Handelsblatt, die Augsburger Allgemeine und der Schwarzwälder Bote. Wir analysieren neben den Veränderungen im Abobestand auch die Verteilung in den Preisklassen und die dahinterstehenden Strategien.

Vor der genaueren Betrachtung der zehn größten Titel ist aber der Blick auf alle 61 Medien brisant. Denn: In der Gesamtschau gingen die gemeldeten Paid-Content-Abos im Vergleich zum Vormonat zurück – zum ersten Mal seit die IVW Paid-Content-Zahlen ausweist. Zwar schrumpfte das Volumen schon durch Austritte, etwa durch die der Axel-Springer-Titel Anfang 2025. Diese versteckt die IVW allerdings hinter einem Filter in der Auswertungstabelle. Das bedeutet: Der Rückgang im September ist keine statistische Eigenheit, sondern ein bereinigter und damit tatsächlicher Netto-Rückgang über alle Titel hinweg. Mit 1.361.804 gemeldeten Paid-Content-Abos waren es über die 61 Publisher verteilt 0,3 Prozent weniger als im August (-4426 Stück). 

Unter den Top-10-Publishern, die 74,2 Prozent aller gemeldeten Abos unter sich aufteilen (1.009.973 Stück), ergibt die Differenz aus Netto-Neuabos und -Abgängen im September ein Minus von 0,8 Prozent (-8290 Abos). 

Jahreswachstum: Nur noch zwei Titel über zehn Prozent 

Beim Jahreswachstum verbuchte die Hälfte der Titel eine rückläufige Wachstumsrate. Die drei Titel mit den zuletzt besten Werten gehörten im September dazu. 

► Dennoch führt das RND die Statistik weiterhin an mit rund einem Viertel Zuwachs (+24,2 Prozent / +55.754 Abos auf 286.619). 

► Auf Rang 2 folgt die FAZ mit +10,4 Prozent (+15.376 Abos auf 163.501). Damit steigt sie zwar im Vergleich zum Vormonat um einen Platz auf, verringert ihre Wachstumsrate aber dennoch um 1,7 Prozentpunkte. 

► Die zuvor zweitplatzierte Süddeutsche legte seit September 2024 um 7,2 Prozent zu und landet damit nun sogar auf Rang 6. Sie hat in den vergangenen 12 Monaten um 13.521 Abos zugelegt und liegt so nun bei 200.684 Stück.