

Neues Jahr, neues Glück? Das meiste, was auf die Deutschen zukommen wird, liegt im Dunkeln – und das ist vermutlich gut so. Anders sieht es bei der Abgabenlast aus. So kann man heute schon sagen, was die Bürger morgen zu tragen haben werden. Die Beiträge zu den Sozialversicherungen steigen weiter. Hart bekommen das die Arbeitnehmer zu spüren, die mit ihrem Einkommen knapp über der alten Beitragsbemessungsgrenze liegen. Das bedeutet stets hohe Abzüge.
Anders sieht es bei der Einkommensteuer aus. Den Tarif 2026 hat noch die Ampelkoalition verschoben. Geplant war eine Entlastung zum Ausgleich der Inflation. Christian Lindner hat als Finanzminister bockelhart dafür gekämpft. Geholfen hat es seiner FDP in der Bundestagswahl gleichwohl nicht. Und den Bürgern auch nicht, zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es gedacht war.
Sozialabgaben und Lohn- beziehungsweise Einkommensteuer sorgen weiterhin für spürbare Abzüge vom Brutto. Wer wenig verdient, zahlt kaum Steuern. Umso mehr spürt er die Beiträge, die mit Rente, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Pflege verbunden sind. Wer mehr verdient, zahlt mehr Steuern. Teilweise hilft das, höhere Sozialversicherungsbeiträge zu verkraften, da diese berücksichtigt werden. Unter dem Strich steht bei manchen ein Plus, das für die ein oder andere Tasse Kaffee zusätzlich reichen wird – im Jahr.
Bei anderen droht ein Minus. Doch selbst denen, die auf ein kleines Plus hoffen können, hilft das nicht, um den Preisanstieg auszugleichen, der die Einkommen schleichend entwertet hat. Wenn man sich effektiv weniger leisten kann, wäre es nur fair und gerecht, wenn die Abgabenlast entsprechend sänke. Dieser Ausgleich wird durch stetig steigende Sozialabgaben regelmäßig konterkariert.
Schwarz-Rot hat zur Mitte der Legislatur eine Steuerentlastung für niedrige und mittlere Einkommen in Aussicht gestellt. Das wäre hilfreich und gerecht. Angesichts sich dramatisch weitender Haushaltslöcher fällt es jedoch schwer, daran zu glauben.
