So kommen Hund und Katze gut durch die Silvesternacht

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Silvester: Für viele Tiere die schlimmste Nacht des Jahres (3 Min)

Stand: 30.12.2025 10:57 Uhr

Lautes Knallen oder Donnern, Lichtblitze und Brandgeruch versetzen die meisten Hunde und Katzen in der Silvesternacht in Angst und Schrecken. Tipps, wie Halter ihren Haustieren helfen können.

Hunde und Katzen hassen Böller und Raketen. Der unvermittelte Explosionsdonner und der Qualm sind nicht nur eine Tortur für das gute Gehör und die fein entwickelte Nase, sie können bei den Tieren auch Angst und Panik auslösen. Menschen können den Stress ihrer Tiere gut an körperlichen Symptomen wie Zittern, erhöhtem Puls, Schwitzen der Pfoten sowie unkontrolliertem Sabbern oder Urinieren erkennen. Die Vierbeiner versuchen dann, in Verstecken oder ruhigen, dunklen Räumen Schutz zu finden.

Ruhigen Rückzugsraum schaffen

Damit Haustiere die Silvesternacht gut überstehen, sollte man sie am besten in ihrer gewohnten Umgebung lassen. Bei Kleintieren wie Kaninchen, Hamster und Vögeln am besten den Käfig abdecken und die Fenster abdunkeln. Auch Hunden und Katzen hilft es, die Fenster geschlossen zu halten und die Gardinen zuzuziehen. Viele Tiere mögen es außerdem, wenn man ihnen leise Musik anmacht. Die gewohnte häusliche Geräuschkulisse wirkt beruhigend. Auf keinen Fall sollte man sein Tiere zum Beispiel in eine Transportbox sperren.

Am besten die Tiere am Silvesterabend nicht allein zu Hause lassen – die bloße Anwesenheit der Halter wirkt sich beruhigend aus. Hundehalter sollten sich zudem möglichst mit dem Tier beschäftigen. Wichtig: Das Tier in seiner Angst nicht bestärken, sondern Ruhe ausstrahlen und in der Nähe bleiben. Ein Kauknochen entspannt Hunde zusätzlich.

Lange Spaziergänge beruhigen Hunde

Nach einem längeren Spaziergang am Silvestermorgen ist ein Hund am Abend entspannter. Allerdings sollte man das Tier an die Leine nehmen, da oft schon tagsüber Böller gezündet werden. Katzen, die sich viel draußen aufhalten, sollten früh in die Wohnung geholt und bis nach Mitternacht nicht mehr ins Freie gelassen werden.

Gezieltes Training kann Ängste abmildern

Die Silvester-Angst lässt sich bei Hunden in vielen Fällen auch durch gezieltes Training abmildern, empfiehlt Hundetrainerin Katharina Rohde aus Horst im Kreis Steinburg. So kann man schon über das Jahr hinweg den Tieren regelmäßig Knall-Geräusche vorspielen und gleichzeitig Leckerli anbieten. Dadurch können sie sich daran gewöhnen und die Geräusche womöglich mit etwas Positivem verbinden.

Bei sehr großem Stress können Medikamente beruhigen

Helfen die geschilderten Maßnahmen nicht, kann man Tiere, denen die Knallerei sehr großen Stress verursacht, auch mit Medikamenten beruhigen. Wer weiß, dass sein Tier sehr große Angst vor Feuerwerk hat, kann mit ihm zum Tierarzt gehen und nach Absprache entsprechende Medikamente verabreichen.

Wichtig: Die Dosierung von Beruhigungsmitteln, die der Tierarzt verschreiben muss, sollte genau auf Größe und Gewicht des Tieres abgestimmt sein. Bei falscher Dosierung kann statt einer beruhigenden Wirkung ein aufputschender Effekt eintreten. Bei Katzen sind Medikamente meist nicht erforderlich, sie reagieren in der Regel etwas entspannter auf Knallkörper als Hunde. Die Gabe von Medikamenten ins Maul von Katzen kann außerdem schwierig sein. Das Öffnen des Mauls kann man aber schon mit kleinen Kätzchen trainieren, so sind sie im Erwachsenenalter daran gewöhnt.

In der abendlichen Dunkelheit: Eine Frau kniet vor einem sitzenden Hund mit grün leuchtendem Halsband und hält ihm die Hand vor die Schnauze.

Wer keine gut isolierte Wohnung hat oder über Silvester nicht wegfahren kann, kann die Tiere mit Training auf die Geräusche vorbereiten.

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