

Amsterdam
Die Niederländer bereiten sich auf die letzte Silvesternacht mit Böllern vor. Ab dem Jahreswechsel 2026/2027 soll nach einem Parlamentsbeschluss ein Böllerverbot gelten.
Feuerwehr, Krankenhäuser und Polizei befürchten eine besonders harte Nacht. Der Verkauf von Feuerwerk ist bereits drastisch gestiegen. Die Branche erwartet, dass etwa 20 Prozent mehr verkauft wird als im Vorjahr.
Import von illegalen Böllern
Auch der Import von illegalen Knallern nimmt nach Berichten der Polizei zu. Diese haben eine ungeheure Sprengkraft, die Polizei vergleicht sie mit Bomben und Granaten.
In diesem Jahr wurden bis Mitte Dezember bereits mehr als 65.000 Kilogramm illegale Feuerwerkskörper beschlagnahmt. Das ist deutlich mehr als im Vorjahr, als knapp 46.000 Kilo aus dem Verkehr gezogen wurden.
Der Verkauf und das Zünden von schweren Böllern ist bereits seit Jahren verboten. Doch Privatleute können sie legal in Belgien und Deutschland kaufen und dann über die Grenze schmuggeln.
Viel mehr Amputationen
Auch die Zahl schwerer Verletzungen nimmt zu. Von November bis Mitte Dezember hatten nach Angaben der Vereinigung für Handchirurgie bereits mehr als doppelt so viele Kinder und Jugendliche durch explodierende Knaller eine Hand, Finger oder einen Arm verloren als im gleichen Zeitraum im Vorjahr. Grund waren illegale Böller. Bei zehn Jugendlichen mussten ein Arm, eine Hand oder Finger amputiert werden. 2024 waren es vier.
Professionelle Shows weiter möglich
Im nächsten Jahr bleiben professionelle Feuerwerkshows erlaubt, müssen aber genehmigt werden. Die Mehrheit der Niederländer von 62 Prozent steht hinter dem Verbot, wie eine aktuelle Umfrage des Forschungsinstituts I&O Research zeigte.
In den vergangenen Jahren waren regelmäßig Polizisten, Feuerwehrleute und Hilfskräfte mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. Menschen wurden durch Sprengkörper verletzt oder sogar getötet.
Ärzte, Polizei, Kommunen, Tier- und Umweltschützer plädierten jahrelang für ein Verbot, doch im Parlament gab es erst im Frühjahr eine Mehrheit. Aus verwaltungstechnischen Gründen kann das Verbot aber erst im nächsten Jahr umgesetzt werden. Das Parlament muss noch Maßnahmen zur Kontrolle und Kompensierung der Branche verabschieden.
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