Liveblog USA unter Trump: Darum geht es beim Treffen von Trump und Netanjahu

Worum es bei dem Treffen Trumps mit Netanjahu in Mar-a-Lago gehen wird:

Netanjahu war im Februar der erste ausländische Besucher im Oval Office in Trumps zweiter Amtszeit. Bei einem Besuch im Juli überreichte er dem amerikanischen Präsidenten im Weißen Haus einen Brief, in dem er ihn für den Friedensnobelpreis nominierte. Die beiden Männer waren sich in den vergangenen Monaten demonstrativ gewogen. Doch der Besuch in Mar-a-Lago zum Jahresende könnte weniger einvernehmlich werden als die vorangegangenen. Im Weißen Haus ist man laut amerikanischen Medien der Meinung, der israelische Ministerpräsident zögere den Friedensprozess in Gaza hinaus, sei möglicherweise sogar darauf aus, den Krieg mit der Hamas wieder aufzunehmen. 
Washington dringt dagegen auf einen baldigen Beginn der zweiten Phase des Friedensplans. Der sieht vor, dass die Hamas ihre Waffen abgeben und das israelische Militär sich aus den besetzten Gebieten in Gaza zurückzieht. Beides scheint dieser Tage unwahrscheinlich. Die Hamas verweigert die Entwaffnung und Netanjahu soll in einem Treffen mit Senator Lindsey Graham in Jerusalem jüngst seine Skepsis mitgeteilt haben, dass es demnächst zu einem Rückzug kommen könnte. 

Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, Steve Witkoff, und sein Schwiegersohn Jared Kushner haben in den vergangenen Wochen jedoch mit Ägypten, Qatar und der Türkei daran gearbeitet, Phase zwei abschließend vorzubereiten. Geht es nach dem Weißen Haus, soll der von den USA angedachte, von Trump angeführte „Friedensrat“ beim Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Januar zum ersten Mal zusammentreten. 

Nach Informationen des Onlinemediums Axios will Netanjahu, der offenbar ein schwieriges Verhältnis zu Witkoff und Kushner hat, in Mar-a-Lago versuchen, Trump auf seine Seite zu ziehen. Ob ihm das gelingt, ist eine der großen Fragen des Treffens. Laut Axios ist Trump der einzige in der amerikanischen Regierung, der noch auf Seiten des israelischen Ministerpräsidenten steht – doch auch er will ein Fortkommen des Friedensplans sehen. Nicht zuletzt, weil der Frieden in Gaza der bislang größte Erfolg des selbsternannten „Friedenspräsidenten“ ist. Die beiden Männer treffen sich laut Plan um 19 Uhr deutscher Zeit in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida, wo gestern erst der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Besuch war.