Als das letzte Mal Olympische Winterspiele in den Alpen stattfanden, 2006 in Turin, saß für Deutschland, ein letztes Mal, Georg Hackl auf dem Schlitten. Der Mann wird im kommenden Jahr 60 Jahre alt. Jüngst hat er angekündigt, sich von seinem Posten als österreichischer Cheftrainer zurückziehen zu wollen. Und damit ist man auch schon mittendrin in einer der Geschichten der Rückkehr der Spiele in ihr ursprüngliches Habitat.
Denn nichts hat die Vorbereitung auf die Olimpiadi invernali del 2026 geprägt wie das Diktum aus Rom, dass in Cortina d’Ampezzo eine Bob- und Rodelbahn zu bauen sei, zur Förderung des Prestiges der Repubblica Italiana. Das Internationale Olympische Komitee wehrte sich gegen das Ansinnen, noch unter der Führung des einstigen Fechters Thomas Bach, mit ein, zwei Riposten, doch Rom bekam, was Rom begehrte.
Erste Olympische Spiele unter Kirsty Coventry
Und die Bahn steht. Die deutschen Schlittler werden sich der Angriffe von Tirolern in Rot-Weiß-Rot und mit der italienischen Trikolore erwehren müssen, bevor die deutschen Bobs für ein glänzendes Abschneiden sorgen sollen. (Fußnote der Olympiageschichte: Für den Abriss der seit 15 Jahren dem Verfall preisgegebenen Olympiabahn von 2006 in Cesana zahlt Rom ebenfalls Millionen Euro. Er soll im kommenden Sommer stattfinden.)
Als Ort für die Schlussfeier am 22. Februar und die Eröffnung der im März stattfindenden Paralympischen Spiele rückt zudem Verona ins Programm. Und angesichts der verspäteten Fertigstellung der ein oder anderen Verkehrsinfrastrukturmaßnahme darf man überaus gespannt sein, in welcher Form sich der olympische Geist bei dieser Ausgabe manifestiert.
Vor vier Jahren in Peking zogen ihm die Gastgeber eine FFP2-Maske über und desinfizierten den Asphalt der Parkplätze, auf denen er seine Shuttlebusse geparkt hatte. Es waren im Großen und Ganzen freudlose Spiele, von denen die ukrainische Mannschaft abreiste in die Hölle des Kriegs, mit dem Wladimir Putin ihr Land alsbald endgültig überzog. Der Herrscher im Kreml lässt seinen landräuberischen Angriff auch in diesem Winter toben.
Anders als die Bob- und Rodelbahn ist die Eishockey-Arena in Mailand allerdings noch nicht fertiggestellt.
