Der Held ihrer Kindheit ist eine Springmaus mit riesigen Ohren und noch riesigeren Füßen: die Diddl-Maus. In den 90er- und 2000er Jahren grinste die Maus auf Tassen, steckte auf Bleistiften gedruckt in Federmäppchen und winkte auf buntem Briefpapier. Regelmäßig bittet Jasmin Einhauser damals ihre Eltern, die neuesten Diddl-Produkte zu kaufen. Für ihre Sammlung und um mit ihren Freundinnen tauschen zu können. Jetzt mit 27 Jahren braucht die junge Frau, die als Erzieherin längst ihr eigenes Geld verdient, niemanden mehr, der ihr die pastellfarbenen Wünsche ihrer Kindheit erfüllt. Sie kann sich kaufen, was sie will. In Deutschland ist Diddl zwar seit zehn Jahren aus den Läden verschwunden, aber in Frankreich hat der Spielwarenhändler Kontiki die Springmaus in diesem Jahr wiederbelebt. Jasmin Einhauser bucht deshalb im Oktober ein TGV-Ticket und fährt nach Paris, um dort nach einem Stück Kindheit zu suchen.
