100. Geburtstag von Hildegard Knef: Wie der Fotograf Walter Sanders sie porträtierte

N ew German Star“: So überschrieb das amerikanische Magazin „Life“ in seiner Ausgabe vom 21. Mai 1947 eine Reportage über einen neuen Stern am deutschen Schauspielhimmel. Hildegard Knef, 21 Jahre alt und seit ein paar Monaten im Berliner Schlosspark-Theater unter Vertrag, hatte gerade die Hauptrolle im eben abgedrehten ersten deutschen Nachkriegsfilm gespielt. Walter Sanders, der Fotograf, porträtierte sie in verschiedenen Bühnenpartien, zu Hause bei der Gymnastik und am Set von „Die Mörder sind unter uns“, gemeinsam mit Regisseur Wolfgang Staudte. In der Erinnerung von Hildegard Knef schrumpften die verschiedenen Sitzungen auf einen Moment zusammen, den Abend der Filmpremiere im Oktober 1946. In ihrer Autobiografie „Der geschenkte Gaul“ heißt es lapidar: „Zum Schluss applaudierten sie, ein Fotograf sagte: ‚Walter Sanders, Life-Magazin‘. Er sprang um mich herum, knipste pausenlos.“ Immerhin werden sich die beiden auch etwas unterhalten haben, denn in seinem Artikel erwähnt Sanders ihren Traum, in Hollywood zu drehen. Und wirklich: Wenige Monate nach dem Erscheinen des Artikels klopfte David O. Selznick, der Produzent von „Vom Winde verweht“, bei ihr an.