Premier League: Erlösung für Florian Witz beim FC Liverpool

Florian Wirtz bejubelt eigenen Treffer

Stand: 28.12.2025 08:20 Uhr

Der Bann ist gebrochen: Florian Wirtz hat im 23. Einsatz für den FC Liverpool endlich sein erstes Tor erzielt. Gegen Schlusslicht Wolverhampton mussten die „Reds“ aber lange zittern, ehe der 2:1 (2:0)-Sieg feststand.

Der Druck für Wirtz war immens gewesen. Immer wieder wurde in der englischen Öffentlichkeit auch die exorbitante Ablösesumme von 140 Millionen Euro ins Spiel gebracht, die Liverpool im Sommer nach Leverkusen überwiesen hatte. Doch in seinen bisherigen 22 Pflichtspielen seit seinem Wechsel hatte es zwar zu sechs Assists gereicht (drei in der Champions League, zwei in der Premier League, einer im englischen Supercup), doch auf einen Treffer wartete Wirtz vergeblich – bis zum 27. Dezember 2025 um 16.14 Uhr.

Ekitiké legt vor – Wirtz behält die Nerven

In der 1.585. Pflichtspielminute im Trikot der „Reds“ war es dann endlich soweit: Der Ex-Frankfurter Hugo Ekitiké gab ihm in der 42. Minute die perfekte Vorlage, Wirtz stand frei vor „Wolves„-Keeper José Sá, behielt die Nerven und erzielte das 2:0.

„Das war ein tolles Gefühl auf dem Platz mit den Fans, ich war sehr glücklich und bin es noch immer“, sagte Wirtz: „Ich war zuversichtlich, dass ich eines Tages ein Tor erzielen würde. Ich wollte schon früher damit anfangen, Tore zu schießen und Vorlagen zu geben, aber es ist nun mal so, und ich muss es akzeptieren. Ich weiß einfach, dass es kommen wird, und ich versuche, so weiterzumachen.“

Wie groß die Erlösung für den Ex-Leverkusener nach seinem ersten Erfolgserlebnis war, zeigten sein Jubel und der Zuspruch vieler Mitspieler, die sofort zu ihm rannten und ihn demonstrativ feierten. Auch die Liverpool-Fans begleiteten Wirtz mit langem Sonderapplaus in die Halbzeitpause.

„Ich finde, er hat schon einige gute Spiele für uns gemacht, aber ich habe auch das Gefühl, dass er mit jedem Spiel besser wird. Er wird immer fitter und kam seinem ersten Tor immer näher“, sagte Trainer Arne Slot nach der Partie. „Es war keine Überraschung für mich, dass er getroffen hat. Aber er selbst weiß wahrscheinlich am besten, dass ein Tor nicht genug ist. Er wird noch viele weitere Tore für uns schießen, aber mir hat seine Leistung über weite Strecken des Spiels sehr gut gefallen.“

Führung durch Gravenberch nach Frimpong-Pass

Die Stimmung war zum Zeitpunkt der Halbzeitpause ohnehin gut an der Anfield Road: Nur wenige Sekunden vor dem Wirtz-Treffer hatte Ryan Gravenberch das hoch verdiente 1:0 erzielt. Vorbereiter für den Ex-Bayern-Spieler war ebenfalls ein Akteur mit Bundesliga-Erfahrung: Jeremy Frimpong, der gemeinsam mit Wirtz aus Leverkusen kam, hatte auf der rechten Außenbahn ein brillantes Solo hingelegt und die Kugel perfekt für Gravenberch an den Elfmeterpunkt zurückgelegt.

Danach wäre es aber beinahe noch peinlich geworden für den aktuellen Meister. Gegen den mit Abstand Liga-Letzten, der erst zwei Punkte auf dem Konto und bereits 16 Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz hat, fing sich der Gastgeber in der 51. Minute durch Santiago Bueno den 1:2-Anschlusstreffer.

Fast noch den Ausgleich kassiert

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, und Wolverhampton war mehrfach drauf und dran, seinen dritten Saison-Punkt einzufahren. Vor allem Mateus Mané und Toluwalasé Arokodare tauchten mehrfach gefährlich vor Alisson Becker auf, konnten den Schlussmann der „Reds“ aber nicht überwinden.

Auf der anderen Seite hätte Wirtz beinahe die Vorentscheidung eingeleitet. In der 67. Minute dribbelte sich der deutsche Nationalspieler bis an die Grundlinie durch, passte zurück auf Gravenberch, der diesmal das Tor knapp verfehlte. Am Ende reichte es aber trotzdem zum Zittersieg, mit dem Liverpool auf den vierten Platz klettert und damit wieder gut im Rennen um die Champions-League-Plätze ist.