Ricardo Pietreczko ist bei der Darts-Weltmeisterschaft in London in der dritten Runde ausgeschieden – dabei war er am Samstagabend (27.12.2025) gegen den Schweden Andreas Harrysson der Favorit. Damit sind nur noch die drei deutschen Profis Martin Schindler, Gabriel Clemens und Arno Merk im Turnier.
Pietreczko begann bei seiner 2:4-Niederlage im Londoner Alexandra Palace nervös, während der Schwede mit einem Durchschnitt von über 100 Punkten sofort auf Betriebstemperatur war. Der Deutsche geriet 0:1 in Rückstand, blieb aber konzenrtriert und erzwang das fünfte Leg im zweiten Durchgang. Und da gelang ihm das erste dicke Ausrufezeichen dieser Partie: „Pikachu“ hatte noch 158 Punkte auf dem Scoreboard stehen, checkte dieses Highfinish mit Triple-20, Triple-20 und Doppel-19 und ballte die Faust: Mit 3:2 entschied er diesen Satz für sich und glich damit zum 1:1 aus.
Große Probleme beim Scoring
Doch Harrysson, der als einer der besten Dartsspieler Skandinaviens gilt, ließ sich davon zunächst nicht nachhaltig beeindrucken. Im dritten Satz ließ er Pietreczko überhaupt keine Chance und verbuchte alle drei Legs für sich. „Pikachus“ Hauptproblem: Er kam nicht ins Scoring, verfehlte immer wieder die Triple-Felder und kam dadurch nicht dazu, seine große Stärke auszuspielen: das Finishen auf die Doppelfelder.
Was er grundsätzlich draufhat, zeigte der Berliner beim Stand von 1:2 Sätzen und 0:1: Da schaffte er mit 116 Punkten sein zweites Highfinish des Abends. Kurz danach kam wieder die Faust von Pietreczko: Mit einem Treffer in die Doppel-16 entschied er den vierten Satz für sich und war wieder voll auf Augenhöhe.
Immer wieder 140er-Aufnahmen bei Harrysson
Doch es blieb zäh, es sah weiterhin mühsam aus, was Pietreczko machte. Während Harrysson immer wieder mit 140 Punkten in seine Legs startete, war sein Gegner froh, wenn er überhaupt mal ein großes Triple dabeihatte. Die Folge: Satz fünf ging wie schon Satz drei mit 3:0 Legs an „Dirty Harry“. Die passende Statistik zu diesem Zeitpunkt: „Pikachu“ hatte 29 Aufnahmen ohne Triple gespielt, Harrysson nur 14.
Die Hoffnung, dass der Schwede im Angesicht des Sieges vielleicht ans Nachdenken kommen und nervös werden könnte, verflog dann auch ziemlich schnell: Harrysson scorte souverän weiter, landete im sechsten Satz mit 146 Punkten auch sein erstes Highfinish und durfte sich kurz danach für den Einzug ins Achtelfinale feiern lassen.

