Der norwegische Biathlet Sivert Guttorm Bakken ist im Alter von nur 27 Jahren verstorben. Das gaben der norwegische Verband und die Internationale Biathlon-Union (IBU) bekannt.
Demnach sei Bakken, der in der Saison 2021/22 einen Weltcupsieg am Holmenkollen in Oslo gefeiert und die kleine Kugel im Massenstart gewonnen hatte, während eines Trainingslagers in Italien gestorben.
„Sein Tod ist unfassbar“
„Die IBU ist zutiefst schockiert und traurig über die tragische Nachricht vom plötzlichen Tod von Sivert Bakken“, wurde IBU-Präsident Olle Dahlin in einer Mitteilung der IBU zitiert: „Sein Tod in so jungen Jahren ist unfassbar, aber er wird nicht vergessen werden und für immer in unseren Herzen bleiben.“
Comeback nach Herzmuskelentzündung
Nach der Weltcup-Saison 2021/22 war bei Bakken eine Myokarditis, eine Herzmuskelentzündung, diagnostiziert worden. Im November 2024 hatte er dann seine Rückkehr bei IBU-Wettbewerben gegeben und mehrere Wettkämpfe des zweitklassigen IBU-Cups gewonnen.
Vierter zum Saisonauftakt
In dieser Saison schien sein Stern zum zweiten Mal aufzugehen. Seinem großem Ziel, die Quali für die Olympischen Winterspiele, kam er gleich im ersten Rennen ganz nah: Im Einzel von Östersund wurde er Vierter. In sechs Einzelrennen der noch jungen Saison 2025/26 lief er viermal in die Top 10. Zuletzt war er noch bei der Weltcup-Station in Le Grand Bornand an den Start gegangen und hatte dabei unter anderem im Sprint den fünften Platz belegt.
Im Trainingslager unter anderem mit Johan-Olav Botn
Nach Angaben der kommissarischen Generalsekretärin des Norwegischen Biathlon-Verbandes (NSSF), Emilie Nordskar, seien die Umstände von Bakkens Tod zunächst unklar. „Wir arbeiten mit den italienischen Behörden zusammen“, wird Nordskar in einer Pressemitteilung zitiert. Dem norwegischen TV-Sender „NRK“ sagte sie: „Was wir wissen, ist, dass Sivert tot in seinem Hotelzimmer in der italienischen Bergstadt Lavazè gefunden wurde. Wir hoffen, die Polizei findet die Umstände seines Todes heraus.“
Bakken war mit einigen norwegischen Biathleten in einem Höhentrainingslager. Neben Bakken soll nach „NRK“-Angaben auch der Weltcupspitzenreiter Johan-Olav Botn in Italien sein. Die Familie und Bakkens Teamkollegen werden nach dem Tod des Athleten nach NSSF-Angaben psychologisch durch Kriseninterventionsteams unterstützt.
Laegreid: „Du warst einer der Coolsten“
Einige von Bakkens Teamkollegen äußerten sich mittlerweile bei Instagram: „Sivert, Du warst einer der Coolsten“, schrieb Sturla Holm Laegreid, Weltcup-Gesamtsieger der vergangenen Saison: „Du hattest die Fähigkeit, dich aus den schlimmsten Situationen herauszuarbeiten. Wo alle anderen aufgegeben hätten, hast du nicht aufgegeben. Sivert, du warst ein Vorbild.“
Bö: „Es ist zu früh“
Johannes Thingnes Bö, der Biathlon-Dominiator der vergangenen Jahre, schrieb: „Sivert, es ist zu früh. Er war eines der größten Talente, die wir im norwegischen Biathlon je hatten. Ruhe in Frieden, guter Sivert. Wir werden Dich immer vermissen.“
Giacomel: „Werde dich mit mir tragen“
Mit dem Italiener Tommasso Giacomel wollte Bakken am Dienstag nicht nur trainieren, die beiden wollten auch Silvester gemeinsam verbringen. Der 25-jährige Giacomel schrieb: „Ab diesem Moment werde ich dich mit mir tragen – nicht nur in jedem Rennen, sondern in jeder Trainingseinheit und jedem Moment meines Lebens. Es wird wirklich schwer sein, in Zukunft ohne dich zu trainieren und zu kämpfen, aber ich werde mein Bestes geben, um dich stolz zu machen.“
IBU-Chef Dahlin verwies auf Bakkens sportliches und menschliches Vermächtnis: „Siverts Comeback im Biathlon nach einer Zeit großer Schwierigkeiten war für alle in der Biathlon-Familie eine Quelle großer Freude und ein inspirierender Beweis für seine Widerstandsfähigkeit und Entschlossenheit.“
