

Nicki Minaj ist voll des Lobes: Sie habe „den größten Respekt für unseren Präsidenten“, seine ganze Regierung bestehe aus Menschen „mit Herz und Seele“. Gemeint sind der amerikanische Präsident Donald Trump und seine Mitarbeiter.
Die in den USA lebende Rapperin ist am Wochenende bei einer Konferenz der rechtspopulistischen Jugendorganisation Turning Point USA aufgetreten. Dort sprach sie auf der Bühne mit Erika Kirk, der Witwe des im September ermordeten Aktivisten Charlie Kirk. Während sie über Trump sagte, er gebe Menschen Hoffnung, dass es „eine Chance gebe, die bösen Menschen zu schlagen“, kritisierte sie den demokratischen Gouverneur Kaliforniens, Gavin Newsom, für dessen Unterstützung von Transkindern. Sie nannte ihn etwa „Newscum“ und „Gavie-poo“. Trump und seinen Vize J. D. Vance nannte sie hingegen „tolle Vorbilder“ für junge Männer.
„Insel-Mädchen, Donald Trump will, dass ich nach Hause gehe“
Die Äußerungen erregten Aufsehen, weil sie den Sinneswandel der 43 Jahre alten Rapperin zeigten. Während Trumps erster Amtszeit hatte sie ihn noch in deutlichen Worten kritisiert. Kurz nach der Wahl im November 2016 rappte sie in dem Song „Black Barbies“: „Insel-Mädchen, Donald Trump will, dass ich nach Hause gehe.“ Minaj wurde in Trinidad und Tobago geboren. Nach eigenen Angaben brachten ihre Eltern, die eine gültige Aufenthaltserlaubnis hatten, sie als Kind illegal mit in die USA. 2018 äußerte sie sich auf Instagram bestürzt über die zeitweilige Praxis der Trump-Regierung, Kinder von illegalen Einwanderern an der Grenze zu Mexiko von ihren Eltern zu trennen. „Ich kann mir den Horror kaum vorstellen, an einem fremden Ort und von meinen Eltern getrennt zu sein“, schrieb sie damals. „Das muss gestoppt werden.“ Auch 2020 versicherte Minaj noch bei der Pollstar Live 2020 Conference, sie werde nicht auf den Trump-Zug aufspringen.
Zuletzt war Minaj mit anderen Tönen aufgefallen: So teilte sie in diesem Jahr ein Tiktok-Video des Weißen Hauses, das mit ihrem Song „Va Va Voom“ unterlegt war. In dem Clip heißt es über Trump unter anderem: „Ein Präsident, der Amerikaner priorisiert, keine Männer im Frauensport, die Grenzen sind geschlossen, unsere Städte sicherer als je zuvor, kriminelle Illegale werden deportiert, Gaspreise sind niedrig, Weltfrieden.“ Im November unterstützte sie öffentlich Trumps Äußerungen zu Nigeria, dort finde ein Genozid an Christen statt.
Mit ihrem Auftritt bei Turning Point USA ist Minaj für viele Beobachter und Fans endgültig in Trumps MAGA-Bewegung angekommen. Während sie bei der Konferenz viel Applaus erhielt, gab es in den sozialen Netzwerken auch viel Kritik. „Deine Karriere ist so was von vorbei“, hieß es etwa in einem tausendfach gelikten Kommentar auf ihrem Tiktok-Account.
Zahlreich geteilt wurde auch ein Clip von Charlie Kirk, in dem er sich kritisch über Minaj äußert: „Nicki Minaj, Cardi B, das sind keine guten Vorbilder für junge schwarze Frauen.“ Wie amerikanische Medien berichten, stammt der Clip aus dem Frühjahr 2024, Kirk bezieht sich dabei im Folgenden konkret auf sexuell explizite Lyrics, der von ihm beispielhaft genannte Song stammt dabei von Cardi B. Für die MAGA-Bewegung dürfte das angesichts Minajs Unterstützung allerdings keine Rolle mehr spielen.
