Seit Donald Trump in die Nähe der Macht kam, hat man ihn mit den exzentrischen römischen Imperatoren des ersten Jahrhunderts verglichen, vor allem mit Kaiser Nero, vor neun Jahren auch im Feuilleton der SZ. Physiognomisch-anekdotisch sind die Parallelen fast lachhaft treffend. Die unersättliche Gier nach Beifall und Schmeichelei, die Freude an überladenen goldenen Inneneinrichtungen, die Verschmelzung des Herrscherrolle mit Show und Starruhm, all diese römischer Nüchternheit diametral widersprechenden Charakterzüge, wie sie von der Nero allerdings feindseligen senatorischen Geschichtsschreibung bei Tacitus und Sueton detailreich zusammengetragen wurden: Sie lassen sich auch bei Trump entdecken.
