Kinderbuchautor: Verlag HarperCollins trennt sich von David Walliams

Der britische Verlag HarperCollins UK hat sich
von dem Komiker und Kinderbuchautor David Walliams getrennt. „Nach sorgfältiger Überlegung“ und unter einer neuen
Geschäftsführung habe der Verlag die Entscheidung getroffen, keine neuen
Bücher des Autors mehr zu veröffentlichen, wie die britische
Nachrichtenagentur PA berichtete.

Laut der britischen
ZeitungThe Telegraph soll
sich Walliams gegenüber jungen Frauen „unangebracht“ verhalten haben. In seiner Stellungnahme bleibt HarperCollins
vage und nennt die Vorwürfe nicht als Grund für die Entscheidung. Der Verlag erklärt laut PA, dass das Wohlergehen der Mitarbeiter ernst
genommen werde. Man verfüge über „Verfahren zur Meldung und Untersuchung
von Bedenken“. Um die Privatsphäre Einzelner zu respektieren,
gebe der Verlag keine Kommentare zu internen Angelegenheiten ab.

„Nie über Vorwürfe informiert“

In einer Stellungnahme ließ Walliams die
Vorwürfe zurückweisen. „David wurde nie über irgendwelche Vorwürfe
informiert, die HarperCollins gegen ihn erhoben hat“, teilte ein
Sprecher mit. Er sei an keiner Untersuchung beteiligt gewesen
und habe keine Möglichkeit gehabt, Fragen zu beantworten. Walliams
bestreite entschieden, „sich unangemessen verhalten zu haben, und holt
sich rechtlichen Rat ein“.

In Deutschland ist der 54-Jährige vor allem
durch die gesellschaftskritische Parodie Little Britain bekannt. 2023 erschien Die schlimmsten Eltern der Welt. Britischen Medien zufolge ist er mit Büchern wie The Boy in the Dress oder Gangsta Granny einer der erfolgreichsten
Kinderbuchautoren Großbritanniens. Walliams veröffentlichte mehr
als 40 Bücher in mehreren Sprachen, manche davon wurden als TV-Filme
adaptiert.