
Die Absicht der Menschen in Deutschland, zu sparen, hat im Dezember den höchsten Stand seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008 erreicht. Das teilten das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) mit. Als Gründe für den Anstieg der sogenannten Sparneigung nannten sie Inflationsängste sowie die Diskussionen um die Zukunft der Rentenversicherung.
Die Verbraucherstimmung zum Jahresende sei insgesamt „enttäuschend“, sagte der NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. Der von GfK und NIM ermittelte Indikator für das Konsumklima ging um 3,4 Zähler auf minus 26,9 Punkte zurück. Gleichzeitig stieg die Sparneigung um fünf auf 18,7 Punkte. Ein höherer Wert von 21,4 Punkten wurde zuletzt im Juni 2008 gemessen. „Dies sind keine positiven Nachrichten für den Endspurt im diesjährigen Weihnachtsgeschäft und ist zugleich auch als Fehlstart der Konsumstimmung in das Jahr 2026 zu sehen“, sagte Bürkl.
Zudem seien die Einkommenserwartungen der Verbraucher gesunken. Bürkl nannte als möglichen Grund auch hier die wieder gestiegenen Inflationsängste. Mit den sinkenden Einkommenserwartungen ging auch die Neigung zu größeren Anschaffungen zurück. Analysen zeigten, dass vor allem die von den Verbrauchern wahrgenommene Kaufkraft entscheidend für das Konsumverhalten sei.
Konjunkturerwartung bleibt stabil
Die allgemeine Konjunkturerwartung der Verbraucher blieb im Dezember dagegen relativ stabil. Der entsprechende Indikator war im Vergleich zum Vorjahr leicht positiv. Laut GfK und NIM deutete dies darauf hin, dass die Deutschen von einer moderaten Erholung der Konjunktur im kommenden Jahr ausgingen.
Für die Erhebung befragten die Institute vom 4. bis 15. Dezember rund 2.000 Menschen. Das Konsumklima gilt als wichtiger Indikator für das Konsumverhalten und damit für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland.
