Bundesliga-Heimsieg: Borussia Dortmund gewinnt hitziges Spiel gegen Mönchengladbach


Glanzlos hat Borussia Dortmund das brisante Westduell gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen und steht zumindest vorerst auf dem zweiten Tabellenplatz. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac bezwang die Elf vom Niederrhein am 116. Dortmunder Vereinsgründungstag in einer leidenschaftlich geführten Partie mit 2:0 (1:0).

Der Sieg dürfte die zuvor angespannte Lage beim BVB pünktlich zum Weihnachtsfest zwar beruhigen. Von den vorherigen neun Pflichtspielen hatten die Dortmunder nur drei gewonnen. Kritiker am Spielstil des Teams werden aber wohl nicht verstummen.

„Am Ende haben wir 2:0 gewonnen, sind auf den zweiten Platz vorgestoßen – das war das Ziel. Es war ein bisschen zäh, aber am Ende verdient. Wir hätten das Spiel früher zumachen können, aber wir sind trotzdem zufrieden“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl bei Sky.

„Da war richtig Potenzial dabei“

Vor 81.365 Zuschauern im heimischen Fußball-Tempel erzielte Julian Brandt in der 10. Minute das Tor für den Revierklub. Maximilian Beier (90.+7) traf in der Nachspielzeit zum Endstand. Gladbach präsentierte sich im Angriff dagegen harmlos. Das Team von Trainer Eugen Polanski überwintert mit 16 Punkten im Tabellenmittelfeld.

„Wir haben teilweise richtig gute Spielzüge drin gehabt, da war richtig Potenzial dabei. Uns hat im Endeffekt ein bisschen die Konsequenz im gegnerischen Sechzehner gefehlt“, sagte Philipp Sander.

Für Dortmund sind 32 Punkte nach 15 Spielen die beste Ausbeute seit sieben Jahren. Der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München kann am Sonntag allerdings wieder auf neun Punkte anwachsen.

Süle findet Brandt früh

Kovac stellte seine Mannschaft im Vergleich zum 1:1 in Freiburg am vergangenen Sonntag gleich auf fünf Positionen um – auch wegen Personalproblemen. Unter anderem Brandt und Niklas Süle rückten neu in die Startelf.

Das lohnte sich schnell. In Co-Produktion sorgten die beiden für die frühe Dortmunder Führung. Süle flankte von rechts an den zweiten Pfosten, wo Brandt mit einer sehenswerten Direktabnahme mit der ersten Chance zum 1:0 traf.

Für Aufregung sorgte ein Gerangel zwischen Serhou Guirassy und Gladbachs Philipp Sander unmittelbar vor dem Tor. Nicht nur die Gladbacher monierten eine unfaire Aktion des BVB-Stürmers. „Das ist klar Foul“, sagte der ehemalige Nationalspieler Shkodran Mustafi bei Sky. Schiedsrichter Sven Jablonski sah das anders.

Dortmund glänzte in der Folge nicht, hielt das Geschehen aber trotz teilweise erstaunlicher Passivität lange vom eigenen Tor fern. Das lag auch daran, dass die Gäste aussichtsreiche Umschaltsituationen nicht nutzten.

Adeyemi vergibt große Chance

Die Gladbacher zeigten zwar Einsatz, spielten jedoch viel zu ungenau, um das Kovac-Team in Bedrängnis zu bringen. Hätte Gladbachs Torhüter Moritz Nicolas bei einer Riesenchance von Karim Adeyemi nicht glänzend reagiert, hätte es nach einer halben Stunde 2:0 gestanden. Bei der ersten Torchance der Gladbacher kurz vor der Pause war Dortmunds Torwart Gregor Kobel gegen Rocco Reitz zur Stelle.

Kurz nach dem Seitenwechsel jubelten die BVB-Fans über die vermeintliche Vorentscheidung. Ein Kopfballtor Guirassys zählte wegen einer vorherigen Abseitsposition des 29-Jährigen nicht.

Kehl kündigt Geldstrafe an

Die Partie wurde nun deutlich hektischer. Schiedsrichter Jablonski zeigte Gelbe Karten und wurde von den aufgestachelten Spielern mehrfach in Diskussionen verwickelt. Adeyemi stand dabei im Mittelpunkt und regte sich nach seiner Auswechslung mächtig auf.

„Karim hat kein gutes Spiel gemacht“, sagte Kehl. Eine solche Reaktion wolle er nicht sehen, „die will der Trainer nicht sehen, die will keiner sehen. Das gehört sich nicht und das weiß auch Karim“, betonte der BVB-Sportdirektor: „Deswegen wird er dafür eine Geldstrafe kriegen.“

Auf dem Platz mühten sich die Gladbacher, trafen aber weiterhin in der gegnerischen Hälfte zu häufig die falschen Entscheidungen. Der BVB verpasste es, die Partie mit einem weiteren Treffer die Nerven der eigenen Fans zu beruhigen. Der kurz zuvor eingewechselte Gladbacher Jungstar Wael Mohya verpasste den Ausgleich knapp. Der 16-Jährige scheiterte an Kobel. So brachte Dortmund den knappen Vorsprung über die Zeit – und trifft in letzter Sekunde nochmals.