Was läuft im Fernsehen? Die besten Filme am Wochenende – Medien

Der Unbestechliche – Mörderisches Marseille

Thriller, One, Samstag, 22Uhr

Der französische Epilog zu einem amerikanischen Kultfilm, „French Connection“ von William Friedkin, der von der Einrichtung des Heroinschmuggels in den Siebzigern erzählt zwischen Marseille und New York. Der französische Regisseur Cédric Jimenez, Jahrgang 1976, ist in Marseille aufgewachsen, er kennt die Geschichte von La French – so sagen sie hier zur French Connection – nur aus Erzählungen. Sein Film ist ein Stück regionaler Mythos. Zwei Männer, die sich im Kampf unerbittlich gegenüberstehen, der Richter Pierre Michel, Zentralfigur im Kampf gegens Heroingeschäft, und Gaëtan „Tany“ Zampa. Jean Dujardin und Gilles Lellouche, zwei rigorose monstres sacrés. Jimenez‘ neuer Film „Zone 3“ läuft eben in den Kinos, mit Lellouche als Ermittler in einem dystopischen Paris.

Rio Grande

Western, Arte, Samstag, 14.45 Uhr

Zwei Filme von John Ford auf Arte, Mitte des vorigen Jahrhunderts hintereinander gedreht, „Rio Grande“ und „The Quiet Man“, der bei uns „Der Sieger“ heißt, der erste in staubigem Schwarzweiß, der nächste in plastischem Technicolor. Ein Kavallerielager am Rio Grande, die Indigenen haben sich in Mexiko verkrochen, kommen immer wieder für gezielte Attacken über den Fluss. John Wayne ist der Captain des Lagers, Maureen O’Hara seine Frau. Amerika muss noch seine Erinnerungen bekämpfen. Wayne hatte im Bürgerkrieg das Haus seiner Frau niederbrennen müssen. Der Regimentschor singt: „I’ll take you home again, Kathleen, across the ocean wild and wide …“ John Wayne kehrt aus Amerika als Quiet Man zurück in sein irisches Dorf, er würde herzlich gern Maureen O’Hara zur Frau nehmen, aber es gibt Zoff mit ihrem Bruder, und überhaupt im ganzen Dorf, die irische Widerstandsbewegung, die Geistlichen, und alles muss kräftig begossen werden (Arte, Sonntag, 20.15 Uhr).

Perfect Days

Komödie, Das Erste, Sonntag, 23.35 Uhr

Der junge Wim Wenders in den Sechzigern, als er Filmkritiken schrieb und sich über die neuen besserwisserischen Filme beklagte:„ Ich vermisse die Freundlichkeit, die Sorgfalt, die Ausführlichkeit, die Sicherheit, die Ernsthaftigkeit, die Ruhe, die Menschlichkeit der Filme von John Ford, ich vermisse die Gesichter, die nie zu etwas gezwungen werden, die Landschaften, die nie einfach nur Hintergründe sind, die Gefühle, die nie aufdringlich oder komisch sind …“ All das, was Wenders vermisste, hat er dann in seine eigenen Filme eingebracht, in die frühen, wie „Alice in den Städten“, und in die späten, „Perfect Days“, 2023. Den hat er in Tokio gedreht, über einen jungen Mann, der öffentliche Klokabinen reinigt, mit Lust und Sorgfalt und Songs von Lou Reed und Patti Smith. Ein Meisterwerk der Transparenz, denn die modernen Kabinen von Japans Stararchitekten machen erst dicht, wenn jemand drinnen ist.

Pacific Rim

Science Fiction, Pro Sieben, Nacht zum Montag, 1.05 Uhr

Kaijus gegen Roboter, eine aufregende Konstellation, die Guillermo del Toro beschwört in dieser Comic-Version eines zweiten Pazifikkrieges. Kaijus sind die Monster in den japanischen Nachkriegs-Horrorfilmen, mit bizarren Körperformen – die auf den ersten Blick klarmachen, was für fiese Sachen sie vorhaben. Die Roboter werden von jeweils einem Menschenpaar dirigiert, wir erleben sie bei der Arbeit im Cockpit, sie arbeiten mit dem ganzen Körper, wie in einer Disco. Sein Leben lang hat Guillermo del Toro die Monster studiert, die der Comics, die des spanischen Faschismus, bis er sich fähig fühlte, in diesem Jahr, für das Monster aller Monster, das des Victor Frankenstein, der Ende Oktober bei uns in den Kinos angelaufen und auch auf Netflix zu sehen ist.