Sperrung der Rahmedetalbrücke verursacht Milliardenschäden

Die vierjährige Sperrung der Autobahn 45 rund um die Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid hat bei den Unternehmen in der Region laut einer Berechnung Schäden von 1,5 Milliarden Euro verursacht. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Dass der ohnehin ambitionierte Zeitplan, die Brücke innerhalb von fünf Jahren neu zu bauen, sogar noch übertroffen wurde, sei für die Unternehmen von großer Bedeutung. Sonst wäre der Schaden für die Wirtschaft noch um 300 Millionen Euro höher ausgefallen, schreiben die Ökonomen.

Lkw hätten durch Staus und Umleitungen viel Zeit verloren, wodurch in der Logistik zusätzliche Kosten von einer Milliarde Euro entstanden seien, rechnet das Institut vor. Hinzu kämen Schäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro, weil dem Einzelhandel und der Gastronomie durch die schlechte Erreichbarkeit Geschäfte entgangen seien. Auch Schwierigkeiten beim Anwerben neuer Fachkräfte durch die Verkehrsprobleme hätten für Einbußen gesorgt. Für die Wirtschaft werde die marode Infrastruktur generell immer mehr zur Belastung, schreibt der IW. Bei einer Umfrage im Frühjahr 2025 hätten 83 Prozent der befragten 1100 Unternehmen angegeben, dass ihr Geschäft durch mangelhafte Verkehrswege beeinträchtigt sei.

Die Rahmedetalbrücke soll am Montag – unter anderem in Anwesenheit von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) – wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der Eröffnungstermin war wegen des schnellen Fortschreitens der Bauarbeiten mehrmals nach vorn verlegt worden. Die wichtige Verkehrsader im Sauerland war am 2. Dezember 2021 unvermittelt gesperrt worden, weil die Brücke als einsturzgefährdet eingestuft wurde. Abgeschlossen sind die Arbeiten aber noch nicht. Zunächst kann nur ein erster Brückenteil freigegeben werden. Der Verkehr rollt dort auf verengten Fahrspuren. In den kommenden Monaten gehen die Arbeiten am zweiten Brückenteil weiter.