Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Tradition der Konflikte: Wie sich die Eigentümer des Weser-Kuriers der Lächerlichkeit preisgeben (Editorial)
► „Notvorstand”: Bei der Bremer Tageszeitung droht ein Führungs-GAU (direkt zum Artikel)
► Der Abgang von Philipp Welte bei Burda wirft die Frage auf: Was ist ein Dementi noch wert? (direkt zum Artikel)
► Publisher wollen von der Creator Economy profitieren – Alexandra Borchardt zeigt in ihrer Kolumne auf, wie ihnen das gelingen kann (direkt zum Artikel)
► Chefredakteur Wolfgang Krach verlässt die SZ – über einen Heldenabgang, der keiner ist (direkt zum Artikel)
► Vergangene Woche berichtete Volker Nünning, dass die KEF von ihrer bisherigen Beitragsempfehlung abrückt – Medienpolitikerin Heike Raab stellt nun die Vertrauensfrage (direkt zum Artikel)
► Die Welt der Influencer: Medieninsider und Global Media Registry erweitern den Media Ownership Monitor um Personenmarken (am Ende des Newsletters)
Wie sich die Eigentümer des Weser-Kuriers der Lächerlichkeit preisgeben
Manchen Verlagseigentümern geht es offenbar noch immer zu gut. Wir blicken nach Bremen, wo ein Führungsdesaster längst im Gange ist und demnächst endgültig zu eskalieren droht. Vergangene Woche berichteten wir bei Medieninsider, dass zum Ende des Jahres der Vertrag von Vorstand David Koopmann ausläuft und unklar ist, wie es danach weitergehen soll. Der Aufsichtsrat liegt über Kreuz, kann sich weder auf die Verlängerung noch auf Alternativen einigen. Daran hat auch die letzte planmäßige Aufsichtsratssitzung am vergangenen Donnerstag nichts geändert. Der Grund für die Pattistuation ist eine Lagerbildung um die beiden Eigentümer Ulrich Hackmack und Christian Güssow, die jeweils 50 Prozent kontrollieren und damit über die Besetzung im Aufsichtsrat entscheiden. Konflikte dieser Art sind nicht neu, wie unser Text ebenfalls aufzeigt. Vielmehr haben sie eine traurige Tradition – mit der dringend gebrochen werden muss.
Als wäre ein Führungsvakuum nicht so schon hinderlich genug, befindet sich der Weser-Kurier wie der Rest der Branche in schwierigem Fahrwasser. Es geht nicht nur um die entschlossene Fortsetzung des Transformationsprozesses (Kurs 2030). Der Verlag muss beispielsweise auch eine Antwort darauf finden, wie man auf den Verkauf der Nordwest Mediengruppe an Madsack reagiert. Die Bremer Tageszeitungen AG und die NWZ Medien haben in mehreren Bereichen eng zusammengearbeitet.
Lassen es die Eigentümer dazu kommen, dass nun ein Gericht einschreiten und die Angelegenheit mit einem „Notvorstand“ lösen muss, ist die Blamage perfekt – nicht nur in Branchenkreisen, sondern auch vor Ort in Bremen sowie gegenüber den eigenen Kunden oder Geschäftspartnern.
Wer sich im Jahr 2025 solche Konflikte leistet, ist eines Verlages und eines Traditionstitels wie des Weser-Kuriers nicht würdig.
Was ist ein Dementi noch wert?
Es gibt Meldungen, bei denen man sich gegen eine Veröffentlichung entscheidet. Auch dann, wenn man mehrere Quellen dafür hat. Die folgende ist so ein Fall. Der Grund: Julia Korn, die Kommunikationschefin von Hubert Burda Media, hat die Informationen von Medieninsider nicht nur dementiert, sondern sie förmlich abgewatscht. Mehrfach und bis zuletzt hat sie dementiert, dass Philipp Welte – anders als geplant – doch nicht in den Verwaltungsrat wechselt und den Konzern verlässt.
Wer sowohl das journalistische als auch das Handwerk von PR-Experten ernst nimmt, nimmt auch solche Dementis ernst. Immerhin schreibt auch der Deutsche Rat für Public Relations – das Äquivalent zum Presserat – vor, dass PR- und Kommunikationsprofis der Wahrhaftigkeit verpflichtet sind.
Bei Hubert Burda Media gilt das offenbar nicht. Hier könnte man sogar von einer astreinen Lüge sprechen. Und das, um eine von Anfang an inkonsistente Kommunikationsstrategie nicht zu gefährden. Was ist da ein Dementi in Zukunft noch wert?
Wie verändert sich die Medien- und Digitalbranche 2026? 15 Expert*innen blicken nach vorn und zeigen die relevantesten Trends des kommenden Jahres.


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Update vom Media Ownership Monitor von GMR und Medieninsider
Olaf Steenfadt, Jasper Humpert, Matthias Bannert und Nafisa Hananova (v. l.) stellen den neuen Media Ownership Monitor Deutschland vor. Foto: Matthis Peterson
Transparenz in der deutschen Medienlandschaft ist uns ein wichtiges Anliegen. Deshalb haben wir uns bereits im vergangenen Jahr als redaktioneller Partner beim Media Ownership Monitor engagiert. Das Projekt der NGO Global Media Registry hat sich zum Ziel gesetzt, Medien und deren Eigentümer zu durchleuchten und so eine Übersicht darüber zu schaffen, wer welchen Markt beherrscht.
Vergangene Woche haben Olaf Steenfadt und Nafisa Hasanova von GMR sowie mein Mitgründer Matthias Bannert eine erweiterte Version des Media Ownership Monitors Deutschland präsentiert, der um regionale Zeitungen und Radiosender erweitert wurde, aber auch die wichtigsten Akteure der Creator Economy beleuchtet. Schau doch mal rein und klick dich durch!
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