Es ist nicht alles neu beim FSV Mainz 05 unter Coach Urs Fischer – aber nach dem Punktgewinn bei den Bayern ist klar: Es hat sich etwas verändert. Das lobt auch Danny da Costa.
Als Schiedsrichter Robin Braun den Punktgewinn von Mainz 05 beim FC Bayern München mit seinem Abpfiff besiegelte, sackten die Mainzer erst einmal in sich zusammen. Die Rheinhessen waren gemeinsam 132,47 Kilometer gelaufen – und das nicht ohne Grund.
Mainz 05 gegen die Bayern: laufen, laufen, laufen
„Das ist auch notwendig, um zu bestehen und irgendwie einen Punkt mitzunehmen“, sagte Danny da Costa am Tag nach dem 2:2 gegen die Bayern im Interview mit SWR Sport: „Es war klar, dass wir sehr viel gegen den Ball arbeiten müssen, dass es wichtig ist, dass wir im Kontakt verschieben.“
Die Belastung habe der Verteidiger „eigentlich ganz gut“ weggesteckt. Nach den teilweise desaströsen Niederlagen wie zuletzt in Freiburg (0:4) war das Unentschieden im ersten Bundesliga-Spiel mit dem neuen Cheftrainer Urs Fscher an der Seitenlinie ein überraschender Erfolg.
Harry Kane rettet München erst kurz vor Schluss
Es wäre sogar noch mehr drin gewesen, schließlich hatte Harry Kane den Ausgleich per Foulelfmeter erst kurz vor Schluss erzielt (87. Spielminute). Da Costa war zufrieden, aber: „Ich glaube, ich hätte mich trotzdem ein Stück weit mehr darüber gefreut, hätten wir es irgendwie geschafft, die drei Punkte über die Bühne zu bringen“.
Und doch war es auch Keeper Daniel Batz zu verdanken, dass die Mainzer überhaupt auf den Ausgleich gehen konnten. Kacper Potulski traf kurz vor der Pause zum 1:1, mit seinem ersten Bundesliga-Tor. „Gerade in der ersten Halbzeit brauchten wir unseren Torwart, der uns klar im Spiel gehalten hat“, analysierte Chefcoach Fischer.
Batz selbst wollte seine Leistung nicht zu hoch hängen: „Ich versuche, einfach meine Leistung zu bringen.“ Und merkte dann kritisch an: „Ich habe leider noch keinen Sieg in der Bundesliga.“
Da Costa lobte indes die „geschlossene Mannschaftsleistung“. Mainz 05 habe „wirklich viel gelitten auf dem Platz und versucht, auszuhalten, wenn wir mal wirklich minutenlang eigentlich nicht am Ball waren“. Positiv bleiben und den gefassten Plan umsetzen. Wenn dann noch „nicht ganz so konsequente Bayern“ dazukommen, „kann man auch in München mal einen Punkt“ holen.
Urs Fischer hat bei Mainz 05 nicht alles umgekrempelt
Diese Resilienz habe Mainz 05 bereits unter Ex-Trainer Bo Henriksen gezeigt: „Auch wenn wir die Punkte nicht geholt haben, hatte ich nie das Gefühl, dass die Mannschaft auseinanderbricht. Und ich glaube, das hängt auch ganz stark mit dem Trainer zusammen.“
Fischer hat laut da Costa seit seinem Dienstantritt am 7. Dezember nicht nur Kleinigkeiten korrigiert: „Die Ansprache hat sich ein Stück weit verändert, auch die Herangehensweise. Ich würde mal behaupten, es ist gar nicht so viel, was er jetzt eingebracht hat.“ Doch die Wirkung sei immens: „Mehr Geschlossenheit, weniger Wilder Westen“, sagte da Costa.
Allerdings haben die Mainzer nicht viel Zeit, den Erfolg zu genießen. Denn schon am Donnerstag (18.12.2025) wartet Samsunspor in der Conference League.
Da Costa plädierte daher dafür, „alle Gedanken Richtung Matchday (21 Uhr live im Audiostream auf SWR Sport) zu richten“ und nicht schon an den richtungweisenden Kracher am Sonntag gegen den FC St. Pauli (15:30 Uhr live im Audiostream auf sportschau.de) zu denken.
Conference League: Mainz am Donnerstag gegen Samsunspor
„Weil man hat die Möglichkeit, sich direkt für das Achtelfinale zu qualifizieren. Das wäre ein Riesenschritt. Hat auch den Vorteil, dass man sich dann vielleicht zwei Englische Wochen ersparen kann. Deshalb ist das ein enorm wichtiges Spiel“, sagte da Costa. Und mit etwas mehr Ruhe im Februar kann Mainz 05 den Abstiegskampf im neuen Jahr mit neuem Mut angehen.
