Zarte Amaretti mit Mandeln und Pistazien

Seit der Kommerz die Deutungshoheit über Weihnachten an sich gerissen hat, habe ich mich weitgehend aus der Weihnachtsbäckerei verabschiedet.

Die Strategie des Einzelhandels zielt darauf ab, die Verkaufsperiode für Saisonartikel zu verlängern, um Umsatz und Gewinn zu maximieren. Die Produktion von Weihnachtsgebäck beginnt deshalb bereits im Hochsommer, um die Lagerbestände für die Saison aufzubauen. 
Lebkuchen und Panettoni trocknen bereits im Herbstsortiment in Supermärkten neben Magenbrot und Zuckermandeln vor sich hin. Spätestens im Oktober wird der Kosument mit Dekor, Glitzer und dem rotnasigen Rudolph in Weihnachtsstimmung gebracht. Die Kassen beginnen zu klingeln.

Freuen wir uns doch lieber an den kleinen, frisch zubereiteten Dingen, die das Leben in dieser wirren Zeit noch lebenswert machen:

Amaretti morbidi alle mandorle e pistacchi

Zutaten:

150 g Mandeln, geschält
125 g Pistazien
140 g Zucker
1 Prise Salz
60 g Eiweiss (von 2 Eiern)
2-3 TL Amaretto Likör
ca. 50 g Puderzucker zum Wenden

Zubereitung:

(1) Ofen auf 180°C aufheizen. Puderzucker in einer Schüssel bereitstellen. Mandeln und Pistazien im Kühlschrank kalt stellen, dann im Cutter kurz fein hacken. Amaretto unterrühren.
(2) Eiweiss mit dem Zucker und Salz nicht ganz steif schlagen.
(3) Geschlagenes Eiweiss unter das Nussmehl heben, bis ein klebriger Teig entsteht.
(4) Mit einem Löffel 20 g schwere Portionen abstechen und zwischen befeuchteten Händen walnussgrosse Kugeln formen.
(5) Die feuchten Kugeln in Puderzucker wälzen und mit Abstand auf ein mit Backpapier oder Silikonmatte belegtes Backblech legen.
(6) Im vorgeheizten Ofen 12 +/- Minuten backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen.

Amaretti stammen ursprünglich aus der Lombardei (Saronno, Nähe Mailand), werden inzwischen aber in vielen Regionen Italiens in lokalen Variationen hergestellt. So z.B. mit Pistazien in Kalabrien, und Sizilien. Oft dient Honig als zusätzlicher Weichmacher. Das Bittermandelaroma kann aus natürlichen Quellen stammen (Aprikosenkerne, Bittermandeln) oder wird als synthetisches Aroma zugesetzt. Ein guter Amarettolikör wird mit natürlichen Podukten hergestellt.

Rezeptquellen:

Lukas Rosenblatt
Nicole Stich: Reisehunger, GU, 2015