
Der Schweizer Filmproduzent Arthur Cohn ist im Alter von 98 Jahren in Jerusalem gestorben. Das teilte seine Familie in einer Todesanzeige mit. Demnach soll der in Basel geborene Cohn am Samstag in Israel beerdigt werden. Das berichteten mehrere Medien übereinstimmend. Die Kinder von Cohn bestätigten seinen Tod gegenüber dem jüdischen Wochenmagazin tacheles.
Zu den bekanntesten Produktionen von Cohn zählen Filme wie Der Garten der Finzi Contini (1970) oder Die Kinder des Monsieur Mathieu (2004). Seine Dokumentarfilme Nur Himmel und Dreck, American Dream und Ein Tag im September wurden jeweils mit einem Oscar ausgezeichnet. An drei weiteren Oscar-Auszeichnungen war er beteiligt. Damit gilt Arthur Cohn als einer der weltweit erfolgreichsten Filmproduzenten.
Cohn war dafür bekannt, sich neben der Finanzierung auch aktiv an Dreharbeiten und Schnitt zu beteiligen. Mehrere seiner Filme, etwa sein erster Erfolg Nur Himmel und Dreck, wurden von Verleihern zunächst abgelehnt. Auf die Oscar-Auszeichnung folgte dann aber auch der Erfolg in den Kinos.
Für Beachtung sorgte Cohn auch mit seiner Dokumentation Die Endlösung von 1984, in der er den Holocaust thematisierte. Arthur Cohn wurde 1927 in Basel geboren, sein Großvater der erste vollamtliche Rabbiner der Israelitischen Gemeinde der Stadt. Sein Vater, Marcus Cohn,
war Rechtsanwalt, der während der Zeit des Nationalsozialismus in Genf
das „Palästina-Amt“ mitgründete und deutschen Juden Einreisevisa für
Israel beschaffte.
