Lindsey Vonn hat alle Kritiker Lügen gestraft und für einen historischen Paukenschlag zum Auftakt in den Olympia-Winter gesorgt. Bei der Auftakt-Abfahrt in St. Moritz am Freitag raste die 41-Jährige ihrer Konkurrenz mit großem Vorsprung davon.
Beim Auftakt in die Speed-Saison siegte Vonn mit unfassbarem Vorsprung von fast einer Sekunde auf die zweitplatzierte Magdalena Egger aus Östereich (+0,98). Deren Landsfrau Mirjam Pucher landete auf Platz drei (+1,16 Sekunden). Emma Aicher verpasste das Podest als Fünfte nur knapp. Auch Kira Weidle-Winkelmann überzeugte mit Rang acht (+1,58s).
„Göttin“ Vonn schockt die Konkurrenz
Bis zur Sensationsfahrt von Vonn war die Konkurrenz sehr eng zusammen, lediglich eine halbe Sekunde trennten die ersten sieben Fahrerinnen. Doch dann kam Vonn mit Startnummer 16 und fuhr in eine neue Dimension vor. Fans, Fahrerinnen und Sportschau-Experte Felix Neureuther waren fassungslos mit Blick auf die Anzeigetafel. „Lindsey Vonn, du bist eine Göttin!“, feierte Neureuther die Ski-Queen.
Aicher und Weidle-Winkelmann mit Ausrufezeichen
Im Schatten des Glanzauftritts präsentierten sich auch Emma Aicher und Kira Weidle-Winkelmann in einer hervorragenden Frühform. Mit einer bedachten Fahrt und einem tollen unteren Abschnitt hatte Weidle-Winkelmann mit Startnummer vier vorgelegt. „90 Prozent bin ich zufrieden, im Mittelteil habe ich brutal verloren. Aber ich fühl mich wohl auf den Abfahrtsski“, sagte Weidle-Winkelmann zu ihrer Fahrt am Sportschau-Mikrofon.
Rund 20 Minuten später wurde sie von Emma Aicher an der Spitze abgelöst. Die 22-Jährige konnte an ihre tolle Form aus der Vorsaison anknüpfen und macht Hoffnung auf Olympia in Mailand und Cortina in zwei Monaten.
Formel-1-Start: Von 0 auf 100 km/h in fünf Sekunden
Der Kurs in St. Moritz war in hervorragendem Zustand, hatte aber einige Tücken parat. Die Athletinnen mussten sich durch unzählige Bodenwellen und harte Kurven arbeiten, zudem waren die meisten Abfahrtsfore sehr spät zu sehen. Und schon der Start hatte es in sich: Von 0 auf 100 km/h dauerte es nur gut fünf Sekunden.
„Fürchterlicher“ Gisin-Sturz überschattet Training
Im Gegensatz zum Training am Vortag war die Sicht am Freitag deutlich klarer. Am Donnerstag hatten mehrere Athletinnen über die nebligen Bedingungen geklagt. Übel erwischte es die Schweizer Top-Fahrerin Michelle Gisin, die in einen Fangzaun krachte und noch am Donnerstag operiert wurde. Neben einer Rücken- und Handverletzung steht die Diagnose für die Knieverletzung noch aus. „Sie hat diese kleine Bodenwelle übersehen (…). Fürchterlicher Sturz“, sagte Sportschau-Wintersportexperte Felix Neureuther.

